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Franccesca von Rimini : Novelle : (Fortsetzung.) 8.
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Francesca von Rimini.

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Aus Bologna.

Deutsche Studien. Sag, wo find' ich, Cameriere, Wohl die Schönen von Bologna, Denn zu Gottes größrer Ehre Nehm' ich, daß sie schön sind, an.

Hier, wo Kardinalslegaten Einst das krumme Szepter führten, Wo Abbaten und Prälaten In der Stadt einherstolzirten,

Wo viel eifrige Juristen, Des Wursius Säle füllten Und, indem sie Mädchen küßten, Ihres Herzens Sehnsucht stillten.

Hier ist guter, fetter Boden, Wo die Schönen recht gedeihen, Die sich nicht, wie Sankt Kathrine, Bloß zu Büß' und Fasten weihen.

Ach, wie mancher deutsche Jüngling, Den das Jus Hieher getrieben, Sah zwei dunkle Fcueraugeu Und ist haften dort geblieben.

Wandelnd unter den Arkaden Hat die Glosse er verachtet, Und in Seufzern, Serenaden Nach Erhörung bang geschmachtet.

Und an seines Liebchens Seite Hat er schnell das Jus vergessen Und die Eltern und die Heimat, Deutschen Trunk uud deutsches Essen.

Und studirte Jahr auf Jahre, Konnt' zu Ende nie gelangen, Deß zu Urkund sieht man heute Noch im Hof sein Wappen prangen."

Aus Florenz. Ein neuer Amphivn. Fürchte die Götter! Sie strafen die Hoffart, Sie rächen den Treubruch, Sie treffen das sündenbeladne Gewissen, Auch wenn's vor sich selber den Frevel verbirgt.

Hochmut der Menschen, Er ist's, der von allen