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Rußland am Balkan.
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Neue Ergebnisse der Aarcikomlienforschung,

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so leuchtet es ein, wie unvergleichlich günstiger seine Lage künftig sein wird, Ist dem aber so, so haben die Russen doch wahrlich keine Ursache, sich so zu ge- bcrdcn, als ob ihnen der Berliner Friede keinerlei Vorteile gebracht hätte, als ob das russische Blut während des letzten Krieges nutzlos vergossen worden wäre.

Leipzig. Th. H. Panteniu5.

Neue Ergebnisse der Katakombenforschung.

s ist eine erfreuliche Thatsache, daß in der protestantischen Theo­logie der Gegenwart, insbesondre in der kirchenhistorischen Forschung, mehr und mehr sich die Überzengnng Bahn bricht, daß zur Er- kemituis der ersten Jahrhunderte des Christentums, vorzüglich da, wo es sich um das volkstümliche Bewußtsein und die kultur­geschichtlichen Verhältnisse der ältesten Gemeinden handelt, das durch die patristische Literatur gebotene Quellenmaterial seine Ergänzung zu entnehmen habe aus dem reichen Ertrage an Monumenten verschiedenster Art, welche seit mehr als zwei Jahrhuuderteu aus den unterirdischen Grabstätten der ältesten Christen­gemeinde, den Katakomben, gehoben worden sind und noch gehoben werden. Daß diese Einsicht verhältnismäßig spät aufgegangen ist, darüber wird man sich nicht wundern, wenn mau bedenkt, daß erst seit wenigen Dezennien die kirchen­historische Arbeit, soweit sie von Theologen geleistet wird, darauf aus ist, auch ihrerseits den Gesetzen streng wissenschaftlichen Verfahrens, wie es auf andern Gebieten üblich ist, sich anzubequemen. Wir sagendarauf aus ist," denn thatsächlich läßt sie auch heute noch in Beziehung auf Stil und Methode manches zu wünschen übrig.

Während die Kirchengeschichte im modernen Sinne des Wortes bekanntlich eine Schöpfung der Reformation ist, und das erste Hauptwerk der lutherischen Theologie, die Magdeburger Centurien, direkt oder indirekt von weitreichendem Einfluß auch auf die katholische Kirchengeschichtschreibnng war, so haben wir ans dem Gebiete kirchlich-monumentaler Forschung das umgekehrte Verhältnis, die römisch-katholischen Theologen und Archäologen hatten schon seit vielen Dezennien altchristliche Denkmäler pnblizirt und kommentirt, ehe die Protestanten überhaupt aufmerksam darauf wurden. Auch iu der Gegenwart noch knüpft sich die Katakombenforschung in hervorragendster Weise an die Namen katholischer Gelehrten, zumal an den des italienischen Commcndatore Giovcm Battista de Rossi in Rom, der im Auftrage des Papstes die Oberleitung über die Aus­grabungen in den römischen Katakomben führt uud durch wissenschaftliche