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Zur Charakteristik des Manchesterthums : 3. Sophismen der Freihandelspartei.
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was ist die weitere Folge dieser Wirtschaftspolitik? Oder, damit man uns nicht des alten Sophismus ?oul Iiov, srM xroxtsr lioo zeihe, was fällt mit dieser nbelgeleiteten Industrie" znsammeu? Nicht länger vielfache Noth, wie während der niedrigen Einfuhrzölle, sondern wunderbares Gedeihe». Trotz eines ungehener kostspieligen (beiläufig weil lange Zeit nur mit Milizen geführten) Krieges prosperirten die Vereinigten Staaten niemals in dem Maße wie zn dieser Stunde.

Hier haben wir eine ganze Reihe von Ländern, die sich dem gemäßigten oder dem strengen Schutzzollsystem zuwendeten. In allen Fällen sind dadurch Manufaeturen geschaffen worden, nicht kränklicher nnd kümmerlicher Art, sondern robust und blühend, in vielen Fällen angesichts natürlicher Schwierigkeiten, immer wurde die Industrie in einen künstlichen, vom Staate gegrabenen Kanal hinein gezwungen, aber das Ergebniß war immer ein gediegenes und oft ganz stauncnswerthcs Gedeihen.

Aber die Behauptung der Freihandelsapostel, daß geschützte Industrie noth­wendig kränkeln und verkümmern muß, soll uns nicht so leichten Kaufs ent­schlüpfen. Es giebt noch andre Prüfsteine ihrer Wahrheit.

Wo sind die großen und blühenden Mnnnfactnren, die sich niemals staat­lichen Schutzes erfreut hätten? an deren Wiege niemals der Schutzzoll gestanden, die er niemals während ihrer Kinder- und Jünglingszeit begleitet hätte? Möge eine der großen Ausstellungen darauf Antwort ertheilen. Treten wir in den Mittelpunkt des prachtvollen Transepts, und scheu wir nus um. Gehen wir dann in die Schiffe, die Seitengänge, die Gallerien. Die Wunder der vvm Schutze des Staates geschaffcuen und genährten Industrie glänzen uns allent­halben entgegen, oben, unten, zur Rechte», zur Linken, von allen Seiten. Was aber hat die ungeschützte Industrie zn zeigen? Wenn uugeregelter, unbeschränkter Waarcuanstansch uach der Lehre der Mauchcsterschule die Luft erzeugt, welche nicht nur die gesündeste und kräftigendste für die Fabrikthütigkeit, sondern deren eigentliche natürliche Atmosphäre ist, so werden uns die Herren gewiß einige Probeil ihrer Entstehung und ihres üppigen Wachsthums zeigen können. Die Gelegen­heit ist hier günstig und wir wollen uns zur Noth mit einer einzigen Probe zufrieden erklären. x»üs Nöreulein. Aber mau kann suchen und alles um­kehren und weiter suchen, so lange man Lust hat. Es findet sich keine Trophäe einer Manufaetur großen Stils, die nicht wenigstens ihren Ursprung dem staat­lichen Schutze verdankte. Nicht weil solche Trophäen hier ausgeschlossen sind, sondern weil sie überhaupt uicht existiren.

Weun irgendwo ungeschützte Manufaeturen zu entdecken sind, so sind sie kränklich und kümmerlich. Man sehe sich die beiden Nationen Europas au, die fremden Waaren den unbeschränktesten Eintritt in ihr Land gestatten. Sie heißen Irland und die Türkei. Wir sagen Irland, weil es seit langen Jahren in einem Verhältniß vollkommen nach dem Herzen der Freihändler zu der reichsten fabri- cirendcu Nation der Erde gestanden hat und seit etwa vierzig Jahren Eisen-