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Hermann Lotzes System der Philosophie.
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Lranz Schuberts Mnllerlieder. ^ ^__________297

Sünde, Wahn und Unverstand in Natnr und Menschcngeschichte sprechen ein lautes Nein. Auch LotzesMikrokosmus" verzweifelt au dem Problem der Theodieee, Wir werden nicht anders können, als dem Schellingschen Gedanken folgen, daß es mit der Welt, wie er so oft sagt, nicht rss inwssiA sei. nnd daß w der Welterzeugnng von Anfang die Verselbständigung einer göttlichen Potenz geschah. ivelche. wenn auch in Gottes Wesen selbst enthalten, doch eben durch d.c Vcrselbstäudigung die Ursache eiues Kampfes wnrde. in dem sich die Ziele der göttlichen Liebe nnr ans mühevollen Umwegen und unter schweren Leide» durch­setzen. Aber dieser Speer heilt die Wunde selbst, die er schlug. Selbständige, wirksame Weseu erstehen jenein aus Gott entlassenen Wcitgrunde, nicht bloße Beziehungspunkte und willkürlich gesetzte und wieder anfgehobene Ansammlungen direeter Gottcsthaten, sondern feste, dauernde, individnelle Wesen. Träger eigner Ziele, Urheber eignen Thnns. ihres eignen Glückes und eignen Leides Schmiede, welche Gott zu Mitarbeitern jenes Kampfes schnf, weil er ein Reich von Per­sönlichkeiten wollte, die an einer schwer errungneu Beseliguug ein werthvolleres und höheres Gut hätten als an einer geschenkten. In solchen Gedanken etwa möchte die dentsche Philosophie der nächsten Zukunft alle bisher vereinzelt aus­gebildeten Seiten der einen Wahrheit dankbar benutzen und zum letzte» Abschlüsse verknüpfe». Allein auch wir schließen mit den letzten Worten der Lotzischen Metaphysik:Gott weiß es besser,"

Franz Schuberts Müllerlieder.

Von Hermann Aretzschmar.

er den Unterschied zwischen dem achtzehnten nnd dem neunzehnte» Jahrhundert auf dem mnsikalischen Gebiete sehen will, der mag etwa eine Beethovensche Sinfonie mit einer von Dittersdorf ver­liehen, oder eine Oper von Wagner mit einer von Hasse oder ! Graun. Nirgends aber wird er den Rcichthnm, den die nene Zeit "ch der Musik bescheerte, so bequem überblicken können wie ans dem Felde des steh^ ""^ Entwicklung sprechen, sondern wir

en vor einem plötzlichen Ucbergange, einem Spiele der Natur, so erfrischend »o erfreulich, wie wenn sich nach einem Marsch über die Haide ein gesegnetes

Land

"ufthut im Schmucke von Bergen nnd Burgen, von Wäldern nnd Wässern,

^lltlickM Städten und glänzenden Auen. Jedermann weiß, daß dieser wohl- ^ligc Wechsel mit dem Namen eines Jünglings verknüpft ist, der in einem kurze»,

^nzbvten III. 1831, 83