142 Die Entwicklung der Feudalität und das deutsche Kriegswesen im frühen Mittelalter.
gleichgestellt sei, welches durchaus nicht deusclbeu gerechten Anspruch auf Controle erheben könne wie wir. Dieser Irrthum wurde beseitigt werden, wenn man uns irgend einmal eine andre Ordnung der Verhältnisse aufnöthigen svllte. Wir haben keine Eile, weil wir wissen, was wir bedürfe», und wir tonnten den Suez- caual in sehr kurzer Frist an uns bringen. Aber keinem französischen Staatsmanne oder Politiker darf gestattet werden, zn glauben, wir könnten in Aegyptcn eine Verändcrnng sich vollziehen lassen, die nicht in einer weitern Stärkung der englischen Beaufsichtigung uud Beeinflussung bestünde."
„Die Unruhen in Tunis uud Algerien nnd die Berichte aus Tripolis sind es, welche uns diese Betrachtungen aufdrängen. Ein Krieg zwischen Frankreich und der Türkei würde die Ereignisse beschleunigen; denn der Chedive würde dadurch in die Alternative versetzt werden, sich entweder von der Oberherrschaft des Chalifen iu Stambul lvSzusageu oder sich seinem Souverän gegen die Republik anzuschließen. Dann müßten wir jede Landnng der Franzosen in Aegypten ganz ebenso verhindern, wie wir 1877 jeden Versuch der Russen, den Krieg nach Nordafrika zn tragen, verhindert haben würden."
„Diese Wolken mögen sich verziehen nnd die Vernünftigkeit, welche die Kvpnblicinö I'rs.nPÜiw zeigte, mag in Paris die Oberhand behalten. Aber man muß begreifen, daß kein englisches Ministerium iu Aegypten noch einen einzigen Zoll fremden Einflusses erlauben kann, uud daß jede denkbare Veränderung schlimmer für Frankreich und nicht für uns sein muß."
Wir zweifeln nicht, daß das Blatt damit durchaus im Namen der öffentlichen Meinung Englands spricht, der sich selbst ein Gladstone fügen müßte.
Die Entwicklung der Feudalität
und das deutsche Rriegswesen im frühen Mttelalter.
von Max Iähns. (Fvrtschu»».)
arl der Große, der durch deu Sturz Thassilos von Baiern die Beseitigung jeuer alte» deutschen Stammhcrzvgthümer besiegelte, an die der Widerstand gegen die eentralisircnde Obergewalt der fränkischen Herrscher sich bisher stets angeschlossen hatte, mußte folgerecht auch deu Versuch machen, der Entwicklung des Lehus- weseus, soweit es Einheit nnd Kriegskraft des Staates schädigte, Einhalt zn thun. Vor allem ging Karl darauf aus, die Vassnllen zu möglichst ausgiebigen