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Zur Indianerfrage.
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Zur Indimierfmge,

ihr dies in Bezug auf das Jndianerterritorium bis jetzt ziemlich gelungen ist, aber wo die Indianer große Länderstrecken besitzen, die gutes Ackerland oder bedeutenden Metallreichthum enthalten und jetzt noch unbenutzt daliegen, da wird die Regierung wegen der großen Entfernung und bei den geringen Militärmitteln, die ihr zu Gebote stehen, nicht verhüten können, daß die rastlos und ständig vordringenden Ansiedler wenigstens jeden Versuch machen, sich dieser Strecken zu bemächtigen. Und diese Versuche werden, wie das schon oft der Fall gewesen ist, wenn friedliche Mittel nicht anschlagen, darin bestehen, daß die Weißen Grenz­leute Conflicte mit den Indianern vom Zaune brechen, die letztern zu blutigen Gegenmaßregeln reizen und dann Jndianerkriege herbeiführen, bei denen die Indianer natürlich zuletzt immer zu kurz kommen und ihr Land sowie einen großen Theil ihrer Stammesgenossen einbüßen.

Es ist daher eine nothwendige und in der That die einzige wahrhaft hnmanc Politik, die Indianer zu veranlassen, sobald als möglich sich auf sogenannten Farm-Lots" in kleinern Abtheilungen als Privateigenthümer cmzusiedelu, damit die großen Strecken, welche jetzt noch vielfach unbebaut liegen, demFortschritt der Civilisation" in friedlicher Weise geöffnet werden können. Natürlich müßten die Rechte der neuen Privateigenthümer in jeder Hinsicht durch gesetzliche Be­stimmungen gesichert und es müßte in derselben Weise dafür gesorgt werden, daß für die von den Indianern aufgegebnen Ländereien denselben eine angemessne Vergütung zu Theil würde. Angesichts der außerordentlich schnellen Entwick­lung der Vereinigten Staaten erscheint dies als eine von der Nothwendigkeit gebotne Politik, und es hat Eile damit, denn daß die großen Landreservationen sich uicht lange mehr werden halten lassen, muß jeder Kenner der Verhältnisse einsehen.

Allerdings sind zn dem Erfolge dieser Politik gewisse Vorbereitungen im Wege der Einführung geordneter nud fruchtbringender Thätigkeit uud allgemeiner Erziehung der heranwachsenden Indianer nöthig. In dieser Beziehung ist von Schurz unter der Hayesadministration durch Errichtung von Jndicmerschulen u. s. w. schon manches gethan worden, und was auf diesem Wege weiter zu thun ist, sollte mit der äußersten Energie und Wachsamkeit fortgeführt werden. Wie es in der Geschichte der Union schon so häufig vorgekommen, treibt die Nothwendigkeit vorwärts. Ob man will oder nicht, man ist gezwungen, der Thatsache ins Ge­sicht zu sehen, daß den Indianern bei der raschen Entwicklung des Landes und seiner Verhältnisse nur eine Wahl bleibt: Civilisation oder Untergang. Unter Civilisation kann aber nur ein möglichst schnelles und vollständiges Anschließen an die Lebensweise der weißen Bevölkerung verstanden werden. Die Theorie des guten Bushy Head vom Landbesitze hat unzweifelhaft eine geschichtliche Be-