74
vom TorplZdomcscn,
von dem ausgelegten Object, bald traf er dasselbe, ohne zu explodiren. Auch bei einer förmlichen Herausforderung eines Schiffscapitäns gelangen ihm seine Bemühungen nicht. Er schlug auch vor, eine Harpune mit Tau in den feindlichen Schiffskörper zu schießen und dann vermittelst einer an jener befestigten Zugrolle den Torpedo heranzuziehen. Doch auch das glückte ihm nicht, Anch der spätere französische General Paixhans von der Marine-Artillerie nahm die Idee im Jahre 1811 auf, um sich gegen die englischen Blokadeschiffe zu wehren. Er gab zu diesem Zwecke dem Torpedo eiue bvotähnliche Form und versuchte ihm durch eine große Rakete Fortbewegnngskrnft zu verleihen. Dies war ein Schritt von unleugbarer Bedeutung, War man nämlich bisher mir ans Flnß- odcr Meeresströmungen beim Aussenden des Torpedos angewiesen gewesen, so wurde damit der Gebrauch desselben unter allen Umständen für den Augriff erleichtert. Aber auch diese Versuche scheiterten an der Schwierigkeit, die Direction zu dem Object festzustellen, Sie wurden durch den russischen Krieg nutcrbrochen nnd später nicht wieder aufgenommen.
Die Abspannung, welche der 22jährigen Dauer der französischen Republik und des Kaiserreiches mit ihren immerwährenden Kriegen folgte, ließ in dieser Entwicklung einen Stillstand eintreten. Erst im Jahre 1841 trat in Amerika Colt, der bekannte Erfinder des Revolvers, mit dem Entwurf zur Zündung von Secminen auf elektrischein Wege auf, und im Jahre 1848 war der Hafen von Kiel durch solche nach Anleitung des Professor Himlcy angefertigte Minen fiir elektrische Zündung gesperrt; sie kamen jedoch nicht zu kriegerischer Verwendnug, Zur Zeit des Krimkrieges waren vor Kronstadt Torpedos in der Art von Contactminen gelegt, im schwarzen Meere scheinen sie dagegen nicht vorhanden gewesen zu sein. Es waren dies Kegel vvn Kcsselblech, welche zur Erzieluug der Schwimmfähigkeit au der Spitze eineu lufterfüllten Raum hatten, und an der Basis die Sprengladung von etwa einem Centner Pulver aufnahmen; an der Spitze war ein Ankertnu befestigt, vermittelst dessen sie umgestürzt für drei Meter Ticfeu- lage verankert waren. Auf der mm nach vben liegenden Basis des Kegels befanden sich die Zündkörper; es waren dies vorstehende starke Glasröhrchcn in Bleikappeu, welche, wenn sie dnrch Anstoß zerbrochen wurden, ihre aus Schwefelsäure bestehende Füllung auf umliegendes chlvrsaures Kali iu Pulverform ergossen und dadurch die Entzündung herbeiführten. Diese Züudweise war bei den allerdings vergeblich gcblicbeuen Versuchen, für die sphärischen Hohlgeschvsfe der Artillerie eine Percussionszündung herzustellen, schon in Vorschlag gewesen. Der Physiker Jacobi, ein Bruder des Professors Jncobi an der Königsberger Universität, hatte die constructiven Anordnungen gemacht. Zwei englische Kriegsschiffe „Merlin" nnd „Firefly" sind bei Neeognoseirnngsfahrten dnrch Explosionen