Gladftono und die Boers. 287
befangene Stimme die einzige erhebliche, die das deutsche Publiwm über die südafrieanischen Verhältnisse aufzuklaren überuommeu hat. Herr Wangemann, der von den auf ihrem Rechte halsstarrig bestehenden, sparsamen, altvaterisch eonservativen Boers in der Weise spricht, wie ungefähr ein gutsherrlicher Caplau über die Mischen Gutsbauern sich äußert, die sich nicht nach den philanthropischen Lannen ihrer „feinen" Gutsherrschaft drehen mögen, spricht die Ansicht aus, „es sei ein besonders gnädiges Walten der Hand Gottes darin zu erkennen, daß er den Engländern dies Land, diesen Coloß von 18 Längen- und 15 Breitengraden im Maß, mit seinen unermeßlichen Schätzen von Rohmaterial überantwortet hat, da ihr Untcrnehmnngsgeist und ihre großartigen Mittel allein im Stande seien, Südafrika dem Weltverkehr zugänglich zu machen." Das Geständnis;, daß die Missiousarbeit mich dem Weltverkehr hinschielt, ist doch für einen MissionSdirector fast zu naiv; er stimmt wenig zu der demüthig dienenden Propaganda christlichen Glaubens und Lebens. Uebrigens scheint Herr Wangemann zu meiueu, daß die Holländer weniger gnte Colonisatoren seien als die Engländer, nnd daß sie nicht die nöthigen Posten, Wege, Brücken, Häfen und Eisenbahnen zn bauen im Stande gewesen sein würden. Er scheint von der Thätigkeit, die die Holländer auf Java und andern asiatischen Inseln entfaltet haben, nichts zn wissen. So spricht er von den Boers, als läge es im boerischeu Charakter, träge hinter der Civilisation der übrigen Welt zurückzubleiben, und übersieht die sehr merklichen Fortschritte, welche die Boers im Oranjefrcistaat in eivilisatorischer Arbeit gemacht haben. Es würde zu weit führen, hier alle Vernnstaltungen des wahren Verhältnisses der englischen zu der boerischeu Colonisation und beider zu der Gründung christlichen Lebens nuter den Heiden zn berühren. Nnr das eine sei noch bemerkt, daß nach Herrn Wangemann der rothbranne Kaffer — (der schwarze nicht?) — im Parlament und in der Jnry der siidafrieanischeu Colonien ebenso wohl seinen Sitz findet wie der feine Engländer. In der Theorie wohl, aber in der Wirklichkeit kann der Kaffer noch lauge nach diesem Sitze suchen, ehe er ihn findet; denn in der That wird der Farbige im allgemeinen von dem Briten viel rechtloser, gewaltthätigcr uud verächtlicher behandelt als von dem Bver. Warum wären denn die Kaffern ihren boerischeu Herren in der Regel so viel fester und treuer ergeben als den „feinen" Briten?
Die sttdafrieanische Konföderation kam nicht zu Staude, die Boerö iu Transvaal, was auch die britischen Späher und Commissäre vom Gegentheil meldeten, bestanden grollend ans ihrem Recht; durch Schmeichelei so wenig wie durch Drohungen oder Aussichten auf Bereicherung, die ihnen die britische Civilisativnsmethode eröffnet, wurden sie bewogen, daS, was ihnen als einer