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langen Fortschrittsbeinen, und im Osten stieg langsam und majestätisch im purpurnen Gewände Phöbus Apollo am Himmel herauf.
Der weise Beschluß war den Athenern rasch bekannt geworden. Sie lachten nicht mehr, sie lächelten nur und zuckten mitleidig die Achseln. Auf Perikles' Rath beschlossen sie, das kleinste ihrer Kriegsschiffe nach Abdera zu senden, und der Führer desselben erhielt den Auftrag, große Quantitäten Nieß- wurz einzuladen, um damit das tolle Völkchen zu Verstände zu bringen. Als aber die Abderiten erfuhren, daß dieses schrecklichste aller Kriegsmittel gegen sie in Anwendung gebracht werden sollte, ergriff sie eine Furcht sonder gleichen. Sie eilten in den Latonatempel und flehten die Göttin an um ihren Rath und Beistand. Diese aber orakelte durch den Mund des Oberpriesters Ephialtes: Klug sei es, klüger zu sein als Perikles, weiser denn Solon und heldenmütiger als die Dreihundert von Sparta. Man müsse thun, was Perikles wolle, aber nicht, weil er es wolle, sondern weil man selbst es wolle und schon gewollt habe, bevor Perikles es habe wollen können. Handle man klug, weise und heldenmüthig, so werde man den Athenern und ihrem großen Zwiebelkopfe imponieren. Ganz Griechenland werde in der muthigen Unterwerfung unter den nationalen Willen einen der größteil Siege feiern, die jemals das Reich verherrlicht, Perikles aber dadurch eine schmachvolle diplomatische Niederlage erleiden, die unfehlbar feinen Sturz herbeiführen werde.
Die abderitischen Häupter waren von diesem Orakelspruche sehr erbaut. Furchtbare Kriegsrüstungen, die zu dem Zwecke betrieben worden waren, Athen zu bekämpfen und das schwere Joch seiner Suprematie zu brechen, wurden rasch eingestellt. Orestes erklärte, daß er im eigentlichen Verstände niemals gegen den Eintritt in das nationale Wirthschafts- und Hcmdelsgebiet sich ausgesprochen habe. „Aus Patriotismus", so rief er in einer großen Volksversammlung aus, „habe ich einige Bedenken gegen den Anschluß geäußert uud aus Patriotismns lasse ich diese Bedenken jetzt fallen." Der dunkle Kikirikikas frohlockte: „Ich und alle erleuchteten Mitglieder des großen Rathes, die wir ,zur Zeit' gegen die Aufhebung der Freihafeustellung uns erklärten, erklären uns ,zur Zeit° für die Aufhebung." Ein jeder wollte für den Zollanschlnß gewirkt und geredet haben. Es wurde sogar gefährlich, die Freihafenstellung noch zu vertheidigen.
Orestes und Kikirikikas eilten nach Athen, um Perikles die freie Entschließung der Abderiten kundzuthun. Hervorragende Mitglieder der Partei begleiteten sie. Der gefürchtete Donnerer empfing sie ohne Groll; nicht einmal die gewaltigen Brauen zog er in die Höhe. Er lächelte nur und legte den Abgesandten Abderas schweigend die Bedingungen, unter denen der Eintritt zn erfolgen hatte, zur Genehmigung und Unterschrift vor. Die Abderiten hießen