geschah es dort später als in vielen anderen Städten, dafür aber mich herrlicher nnd größer als irgendwo.
An der Stelle des heutigen Domes stand vorher eine einsachere Dvmkirche mit hölzernen Thürmen, die im 9. Jahrhundert (81.4—74) erbaut worden war. Als im Jahre 1U.!K die bei der Eroberung von Mailand weggenommenen Reliquien, die „Gebeine der heiligen Drei Könige", dieser älteren Domkirche geschenkt wurden, welche Schaaren von Pilgern nach Köln zogen und der Kirche reiche Schenkungen einbrachten, als die Erzbischöfe von Köln eine immer einflußreichere Stellung gewanuen, als der Reichthum der Handelsstadt Köln mehr und mehr wuchs und sie den ersten Rang unter den deutschen Städten einzuuehmeu begann, da entstand der Wnnsch, die alte Domkirche durch eine» - totalen oder partiellen — Neubau zu ersetzen. Dies war zu Auftrug des 13. Jahrhunderts. Ein mächtiger Kirchenfürst, Erzbischof Engelbert von Köln (1216 bis 1225) faßte zuerst den Gedanken eines solchen Nenbanes; er veranlaßte die Domherren zum Beschluß eiues solchen uud versprach selbst einen Beitrag dazu von jährlich 500 Mark. Sein früher Tod verhinderte ihn an der Ausführung seines Plaues. Doch wurde seitdem der Gedanke eines Neubaues uicht mehr aufgegeben. Es bestand eine baulustige Partei unter den Domherren, welche, wie eine darauf bezügliche Urkunde vom 25. März 1247 meldet, den früheren Beschluß eines Neubaues erneuerte und einen Baufonds begründete, indem sie den Thesaurer des Domes für einige Jahre zu Beiträgen aus seiucn Einkünften bestimmte. Zu Anfang des Jahres 1248 erhielt der Baufonds drei kleine Schenkungen. Im Frühjahr 1248, einer der Urkunden zu Folge am 30. April, brach ein Brand im Dome aus. Aeltere Forscher, uuter anderen Voisseree, meinten, derselbe habe die alte Domkirche bis auf die Maueru zerstört und einen gänzlichen Neubau nöthig gemacht. Neuere archivalische Forschungen haben dies als Irrthum nachgewiesen. Es war ein unbedeutender Brand, der sich auf deu Chor beschränkte; wir wissen urkundlich, daß nicht einmal die hölzerne« Thürme durch ihn litten nnd daß das Langhaus während der Bauzeit des nenen Chores, 1248—1322, noch bestand und bis zur Vollendung desselben in Gebrauch blieb. Jmmerhiu bot dieser Unfall die beste Gelegenheit, das Interesse auf den Dom zu lenken und allgemeine Scimmlungeu anzustellen. Diese Gelegeuheit wurde auch bestens benutzt; schon vier Wochen darnach bewilligte der damals in Lyon weilende Papst einen Ablaß für die Geber, und noch neun Jahre darauf machte der Erzbischof von Köln in England den Brand geltend/ um eine neue Sammlung zu ermöglichen. Nicht lange nach dem Brande, nämlich am 14. August 1248, wurde der Gruudstein des neuen Baues durch den stolzen, prachtliebenden Erzbischof Conr ad von Höchste den unter Theilnahme vieler vornehmen Gäste gelegt. Daß König Wilhelm von Holland, den