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Beiträge zur Beurtheilung der Judenfrage : 2. Jakob- Israel. - Lichtstrahlen aus dem Talmud. - Deutsche Philosophen und die Juden.
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Schmerzen wohnen,zwei Thränen in das große Meer fallen, deren Stimme von einem Ende der Erde bis zum andern vernommen wird, und dieses ist das Erdbeben". Im Tractat Sanhedrin wird bemerkt, daß Gott einen Eid, den er geschworen, nicht gehalten, und daß er dem Scmherib mit einer Scheere den Bart und die Kopshaare abgeschnitten habe, um ihn lächerlich zu machen, und im Tractat Berachoth finden wir, daß er ein Haus hat, in welchem er betet, und daß er dazu die jüdischen Gebetsriemen und den Betmantel anlegt.

Der Rabbi Mosche Ben Majmon sagt zwar, daß solche Dinge nicht buch­stäblich zu nehmen seien, giebt aber sogleich zu, daß diejenige Secte der Juden, welcher die meisten zugethan seien, sie in dieser Weise auffaßte, und das ist noch gegenwärtig der Fall.

Im Tractat Sanhedrin heißt es über die Schöpfung des ersten Menschen, sein Leib sei aus Babel, sein Haupt aus dem Lande Israels, und seine Glieder seien aus den übrigen Ländern genommen worden. Dem Tractat Berachoth zufolge wurde er mit zwei Gesichtern erschaffen, von denen eins nach vorn, das andere nach hinten blickte. Nach dem Tractat Eruvin war er überhaupt eiu Doppelmeusch, der (wie die Urmenschen des Aristophanes im Symposion) von Gott später in einen Mann und eine Frau zerschnitten wurde. Der Räbbi Elieser lehrte, wie der Tractat Chagiga berichtet, daß Adam eine Länge gehabt, die von der Erde bis zum Firmament des Himmels gereicht, und daß Gott ihn erst nach dem Sündenfall durch Handauflegung klein gemacht habe, und der Rabbi Jehuda bestätigte das.

Wir übergehen, was der Talmud vom Riesen Og und andern colossalen Menschenwnndern der Urzeit zu vermelden weiß, um Raum für einige seiner Mittheilungen über zoologische und botanische Mirakel zu behalten. Da stoßen wir zuerst im Tractat Bechoroth auf den Bar Juchue, einen Vogel, der fo groß ist, daß eins seiner Eier, dem Neste entfallend, dreihundert Cederbäume nieder- brach und mit seinem Inhalte sechzig Dörfer überschwemmte. Ferner haben wir da den Vogel Sis, von dem nach dem Tractat Bava Bathra der Rabba, des Channa Enkel, berichtete:Wir fuhren einmal in einem Schiffe und sahen einen Vogel, der bis an seine Schienbeine im Wasser stand, während sein Kopf bis an die Beste des Himmels reichte. Da sprachen wir: ,Es ist kein tiefes Wasser dort, wir wollen hineinsteigen und uns abkühlen/ Es kam aber eine Stimme vom Himmel und sprach zu uns: ,Steiget da nicht hinein; denn es ist vor sieben Jahren da einem Zimmermanu die Axt hineingefallen, und die ist noch nicht auf den Grund gekommen/" In der chaldäischen Uebersetzung der Stelle wird jener Vogelder wilde Hahn" genannt, und es heißt, daß seine Schienbeine auf der Erde sind, sein Kops aber an den Himmel reicht, sodaß er vor Gott singt. In derselben Abhandlung ist ferner von ungeheuren Fettgünsen