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Zur Erinnerung an Ferdinand Kürnberger.
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hervorsuchen, sie wieder lesen und ihnen die verdiente Anerkennung zollen. Viel­leicht findet sich sogar, da er nicht mehr ist, ein Verleger, der es wagt, eine Gesammtausgabe seiner Schriften zu veranstalten, vielleicht findet das deutsche Theater sich veranlaßt, etwas für ihn zu thun, vielleicht holt man seinenCati- lina", seinenFirdusi" hervor. Schwerlich die Eitelkeit, die Grandezza der Intendanten werden es nicht eingestehen, daß sie dreißig Jahre lang an Werth­vollem vorübergingen! Aber in seinem Nachlaß findet sich der große dreibändige Roman, an welchem er sieben Jahre geschaffen, den er viermal umgeschrieben, in welchem er die Hauptthat seines Lebens sah. Aus diesem wird uns seine Gestalt noch einmal voll und ganz entgegenleuchten, und eine spätere Zeit wird ihm geben, was ihm das Leben versagte.

Me Münen von Llche.

Ein Reisebild aus Südspanien.

An einem schönen Februartage des verflossenen Jahres trabten vier Reiter von der toiuta äs Lossio, dem vielgerühmten besten Gasthause ganz Südspaniens, hinweg und durch die Vorstadtstraßen Alicante's fröhlich in den frischen Morgen hinaus. Unsere kleine Reisekarawane bestand außer mir noch aus einem Franzosen und einem Piemontesen, ein paar alten, nicht allzu ernst gestimmten Junggesellen, die gleich mir zum Vergnügen reisten. Der vierte, der noch ew lediges Pferd führte und sich etwas im Hintergrunde hielt, war ein Pferdevermiether aus Orihuela. Ein günstiger Zufall wollte es, daß er ein paar Tage vorher mit Engländern den Ritt von seiner Heimat nach Alicante gemacht hatte und nun nicht leer mit seinen Thieren heim wollte. So waren wir rasch entschlossen, anstatt in der schlechten cliliKsncis, uns durch die schöne Welt karren zu lassen, seine bescheidene Retourfordernng von 7 xssstas (etwa

Francs) für einen Tagesritt anzunehmen, zumal da wir dergestalt so lange wir wollten auf dem Wege säumen konnten. Wenn wir um vier Uhr nachmittags Orihuela^^erreichten, so trafen wir dort noch rechtzeitig ein, um mit sinkender Nacht nr der landesüblichen tartana (einem zweirädrigen gedeckten Fuhrwerke) Murcia zu gewinnen. Unser Gepäck war der Zili^snciÄ aufgeladen worden; in Murcia in der tonäs, äsl ?s.äron sollten wir es wiederfinden. Bis Elche (spr. Eltsche), wo wir ein paar Stunden bleiben wollten, sollten es drei gute Stunden, von dort nach Orihuela fünf Wegstunden sein.