Beitrag 
Literatur.
Seite
132
Einzelbild herunterladen
 

132

sämmtlich französisch geschriebenen Briefe von Benj. Constant (32)^ und Fran v. Staöl (18); ihnen schließen sich der Zahl nach die von Friedrich Hein­rich Jacobi (27) und Joseph Görres (10) an; kleinere Kollektionen rühren von Voß, Johannes von Müller, Jacob Grimm und Samuel Hahuemann her, dem Begründer der Homöopathie, der de Villers in einem Krankheitsfalle in rühren­der Weise seine Hilfe anbietet uud dann mit ihm in Verbindung blieb, ver­einzelte Briefe endlich v. Klopstock, Gerstenberg, Goethe, Kotzebne, Jean Paul, Schelling, Anselm Feuerbach u. a. Der Herausgeber hat die Briefe, was bei den sehr verschiedenartigen Interessen, durch welche die einzelnen Persönlichkei­ten mit dem Adressaten in Berührung gekommen find, wohl das Richtige war, einfach nach alphabetischer Reihenfolge der Briefschreiber geordnet, wo es uöthig schien, mit Erläuternngeu versehen und kurze Mittheilungen über Leben und Schriften von de Villers vorangeschickt. Für Literatur- und Geschichts­freunde wird es nur dieses Hinweises bedürfen, sie zur Durchsicht der interessanten und nach den verschiedensten Seiten hin ergiebigen Sammlung zu veranlassen.

K. Baedeker, Die Rheiulandc von der Schweizer bis zur holländischen Grenze. 20. Aufl. Derselbe, Süddeutschland und Oesterreich. 18. Aufl. Derselbe, Die Schweiz nebst den cingrenzenden Theilen von Oberitcilien, Savoyen und Tirol. 18. Aufl. Leipzig, Baedeker, 1879.

Mitte Oktober, wo selbst dieKartoffelferien" vorüber sind, dem Leser noch neue Baedeker-Auflagen empfehlen zu wollen, könnte wie ein lächerlicher Anachronismus erscheinen. Baedeker gehört ja aber nicht blos ins Reiseränzel, er gehört anch in den Bücherschrank, und zwar hat er dort seinen Platz neben den besten Namen, neben Ccmabich, Wappcins, Klöden, Daniel n. a. Ueber zahllose Fragen, in deren Beantwortung auch das beste und ausführlichste geographische Handbuch uns im Stiche läßt, Fragen, die aber doch am Ende auch ins geographische Kapitel schlagen, belehrt uns Baedeker mit nie ver­sagender Promptheit und Sicherheit. Und dann ist es gewiß nicht eine der schlechtesten Wintervergnügnngen, in Reiseplänen zu schwelgen für den kommenden Frühling; ja wir könnten nns sogar vorstellen, daß einer oder der andere von den geschmeidigen rothen Bänden sich auf dem Weihnachtstische allerliebst aus- nehmeu und unter Umständen große Freude stiften könnte. Die Verlagshand- lnng ist, wie männiglich bekannt, mit unablässigem Eifer auf die Erneuerung und Vervollständigung ihrer Reisehaudbücher bedacht. Mehr und mehr ist es ihr gelungen, hervorragende wissenschaftliche Kräfte für ihre Bemühungen zn interessiren, wie es denn in zweien der vorliegenden Bände (Rheinlande und Süddentschland) selbst Anton Springer, der xrinesps unter den Vertretern der modernen Kunstwissenschaft, nicht verschmäht hat, die Herausgeber mit Bei­trägen zu unterstützen. So mögen denn auch diese neuen Auflagen nnsern Lesern bestens empfohlen sein, für jetzt zu fleißigem Studium, für später zu treuer Begleitung.

Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig. Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. Druck von Htithel K, Herrmann in Leipzig.