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wohnlichen Länge den alten Feldschlangen ähnlich, w!e tüchtige Schmiede sie vor 300 Jahren herzustellen verstanden, indem sie lange Eisenstangen zusammenzuschweißen und durch umgelegte Ringbänder zu festem Halt zu vereinen wußten. Die Ladung betrug 3,5 Kg. grobkörnigen Pulvers, die Geschosse waren gewöhnliche Granaten von 10 Kg. und leichte Granaten von 6,8 Kg. Gewicht, wonach sich der Ladungsquotient auf resp. ^ stellt. Es wurde nur
auf 2000 Mir. Entfernung gefeuert. Die Messung des Gasdrucks ergab die erhebliche Spannung von 1540 Atmosphären- Die Anfangsgeschwindigkeit wurde auf 55? Mr., bez. 639 Mir. in der Sekunde gemessen. Die Fernleistung des Geschützes konnte wohl wegen der Schranke, welche dnrch die Begrenzung des Schießplatzes gegeben war, nicht ganz zur Darstellung gebracht werden. Durch Rechnung ist es aber einfach festzustellen, daß bei 1'/-- deutschen Meilen noch keineswegs die Grenze der erreichbaren Schießweite liegen wird. Es ist hervorzuheben, daß eine Anfangsgeschwindigkeit von 636 Mtr. an einem gezogenen Geschütze noch auf keinem Schießplatze der Welt gemessen worden ist. Zum Schießen wurde eine Kruppsche Pivot-Gelenk-Laffette benutzt, welche den besonderen Zweck hat, den beim Schusse erfolgenden Rückstoß des Rohres ganz aufzuheben. Es wurde dies auch in so vollkommenem Grade erreicht, daß sich bei Abgabe eines Schusses einer der Zuschauer auf das Geschützrohr gesetzt hatte, ohne irgendwie gefährdet zu werden oder zu fallen. Man kann die Herstellung dieses ausnehmend langen Geschützrohres für ein so starkes Ladungsverhältniß nur ein kühnes Unternehmen nennen, welches sich die Fabrik im Zutrauen auf die Gediegenheit des Materials und die Zuverlässigkeit der konstruktiven Festsetzungen gestellt, aber in der gelungensten Weise zur Ausführung gebrachthat.
Nun aber l^t, not Is-ist: Ein Panzergeschütz par exvöllöQes! Man versteht unter Panzergeschütz nach dem entstandenen Gebrauche ein Geschütz, welches in erster Linie gegen Panzerungen zn wirken bestimmt und fähig ist. Dieses neue Panzergeschütz ist eine 24 Cm.-Kcinone (9V/.zöllig). Die Rohrlänge beträgt 6120 Mm. ----- 19^ Fuß, das Rohrgewicht inkl. Verschluß 18000 Kg. ----- 360 Ctr. Das Rohr liegt in einer Rahmen-Laffette von 246 Ctr. Gewicht, welche eine Erhöhung der Rohrachse bis 27 Grad und eine Senkung unter die Horizontale bis 6 Grad gestattet. Die Geschosse sind 2,8 Kaliber lang, etwa 2 Fuß 3 Zoll, und sind mit zwei Kupferbändern versehen, die als führendes Medium dienen, statt des bisherigen Bleimantels der Granaten. Die geschmiedete Stahlgranate und die Hartgußgranate wiegen 160 Kg. ----- 3^ Ctr., inkl. 3,75 bez. 2,1 Kg. Sprengladung, die gewöhnliche gußeiserne Granate 136 Kg. inkl. 7,2 Kg. Sprengladung. Die Ladung beträgt 75 Kg. ----- 1^/s Ctr. prismatischen Pulvers. Darnach ist der Ladungsquotient für Panzergranaten