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umfaßt, so wird der die Nähe durchstreifende Blick doch durch die wenig kulti- virten, schmutzigen Strecken zwischen dem „Weißen Hause" und dem unvollendeten Schaft des Washington-Monumentes ebenso beleidigt, wie die Geruchsorgane von den üblen und ungesunden Gerüchen, welche den naheliegenden sumpfigen XiÄ^kll's dotroins entströmen, unangenehm berührt werden. Es ist bemerkenswerth, daß im „Weißen Hause" bisher wenig Todesfälle stattgefunden haben; aber wenn die Thränen, welche XickMClI's bottows und die Potomae-Niederungen den Hinterbliebenen ihrer Opfer ausgepreßt haben, als Dollars gezählt werden könnten, so würde die damit gewonnene Summe die liberalste Geldbewilligung, welche der Kongreß für die permanente Abhilfe diesem Tod und Krankheit ausathmenden Uebelstande machen konnte, um ein vielfaches übersteigen.
Ein weiterer Uebelstand des „Weißen Hauses" als Wohnung des Präsidenten besteht darin, daß es gar keinen Komfort bietet und den Ansprüchen, welche die Gegenwart an ein anständiges Wohnhaus stellt, iu keiner Weise entspricht. Des Präsidenten Familie bewohnt den westlichen Theil des Gebäudes. Die Geschäftszimmer befinden sich im obern Stockwerk des südöstlichen Theils, während in den unteren östlichen und südlichen Sektionen die Räumlichkeiten liegen, welche für den Empfang und die Bewirthung der Gäste bestimmt sind. Diese Räumlichkeiten haben in echt amerikanischer Weise höchst bezeichnende, aber unschuldige Namen, wie L1us-,6röön-, Rsä- und Mst-Iioow. Wenn irgend ein feierlicher Empfang oder ein Staatsdiner im „Weißen Hause" stattfindet, so kann Jeder, den seine Geschäfte den Tag vorher oder am Tage der Festlichkeit selbst dorthin führen, zusehen, welche Vorbereitungen dafür getroffen werden; und die Familie des Präsidenten, sowie alle Personen, welche in nicht offizieller Weise den Bewohnern des „Weißen Hauses" einen Besuch abstatten, müssen denselben Ein- und Ausgang benutzen wie die „souveränen" amerikanischen Bürger, gleichviel ob sie kommen, um Stellen und Aemter zu erjagen, Bericht zu erstatten, Neuigkeiten zu erHaschen oder dem Haupte der Republik ihre Aufwartung zu machen. Das mögen „demokratische Eigenthümlichkeiten" sein, aber der erste Beamte des Staates und dessen Familienmitglieder büßen dabei das ein, was auch der bescheidenste Bürger der Vereinigten Staaten hoch anschlügt und nicht gern verliert — die Vorzüge und Annehmlichkeiten einer eigenen Wohnung, eines l^ivÄts Homv.
Trotz alledem will man nichts davon wissen, daß das „Weiße Haus" abgetragen, umgebaut oder durch ein anderes ersetzt werde. Es soll bleiben, „ein Deukmal alter Zeiten", sich auszeichnend durch seine Einfachheit, und ein Wahrzeichen alter, einfacher und vielleicht auch besserer republikanischer Sitten. Mit seinen zahlreichen historischen Erinnerungen ist es allerdings mehr geworden