340 -
Spiele sein? Fast scheint es so. Und doch, wie wenig hat die Leipziger.Akademie es augenblicklich nöthig, ihr Licht unter den Scheffel zu stellen! Wir bedauern es aufrichtig, daß diese itio in xartss stattgefunden hat. Die Arbeiten der Leipziger Schule würden nicht nur dem größeren Ensemble, in welches sie in der GeWerbeausstellung sich eingefügt hätten, zur Zierde, sondern auch der Schule selbst entschieden zur Ehre gereicht haben.
-i- 5
-i-
Orientalische und griechische Kriegsfeuer.
Schon in graner Vorzeit waren explodirende Gemenge bekannt, welche nach Zusammensetzung, Eigenschaft und Wirkung unserm Schießpulver ähnelten. In den meisten dieser Gemenge finden sich Salpeter und Schwefel und neben diesen beiden Bestandtheilen entweder Pech, Harze, Oele oder Holzkohle. Der Schwefel mit den Kohlenstoff-Verbindungen oder der Kohle selbst bildet gewissermaßen den Körper der kraftstrotzenden Substanz. Ihre Seele ist der Salpeter; denn dieser belebt sie, dieser gibt den Athem her für die furchtbaren Ausbrüche ihrer erschütternden Gewaltäußerungen.
So häufig und allgemein Schwefel und Kohle vorkommen, so selten ist der Salpeter. Die einzigen Länder, welche ihn in einiger Fülle gleichsam natürlich darbieten, sind jene alten Kulturgebiete des Orientes, deren Boden seit Jahrtausenden geschwängert ist mit den Resten und Abgängen unzählbarer Geschlechter vegetativer wie animalischer Art. In diesen heißen Landstrichen am Nile, am Indus, am Ganges, am Kiang-Ho bedeckt sich jährlich nach dein Verlaufe der Regenzeit das Feld mit einer schimmelartigen Kruste salziger Ausschwitzungen, welche die Alten den „indischen Schnee" nannten — es ist wesentlich Salpeter. Und in eben den Landen, welche als natürliche Heimat dieses Stoffes erscheinen, der die Seele aller Feuerwerkskörper ist, hat denn auch die Pyrotechnik ihren Anfang genommen.
Jahrhunderte lang hat man mit explosiblen Mischungen von Salpeter, Schwefel und Kohle oder kohlenstoffhaltigen, leicht brennbaren Materialien gespielt; andere Jahrhunderte lang verwerthete man sie bereits im Kriege, aber ohne die ballistischen Kräfte zu kennen, welche die bei der Explosion entwickelten Gase besitzen, und als man diese endlich erkannt hatte, bedürfte es wieder langer Zeit, bevor man die Elastizität der gespannten Sehne oder der