wenn wir der Sache näher kommen und uns durch die Opera Busfa erst mit und an einander gebildet haben.
Für unser gegenwärtiges Werk lassen Sie Sich nicht bange seyn, es wird sich schon forthelfen, es werden sich Entreprenneurs und Akteurs finden, um die Aufführung möglich zu machen. Haben sie doch jetzo in Mannheim den Götz von Berlichingen wieder hervorgesucht, nachdem man ihn zehn Jahr als einen allzuschweren Stein hatte liegen lassen. . G. ^
Ilmenau den 5. Mai Z786.
Ich habe nun den ganzen fünften Akt und wünschte ich könnte Ihnen alles gute sagen was ich darüber denke. Anch bei dem Schlüsse hat Ihnen der gute Geist beigestanden und ich muß mich in Geduld fassen, daß ich ihn nicht so bald mit allen Instrumenten hören kann, es wird mir gewiß die größte Freude seyn, wenn er einmal ganz vor meiner Seele erscheinen wird.
Der Dichter eines musikalischen Stückes, wie er es dem Komponisten hingiebt, muß es ansehen wie einen Sohn oder Zögling, den er eines neuen Herrn Dienste widmet. Es fragt sich nicht mehr, was Vater oder Lehrer aus den Knaben machen wollen, sondern wozu ihn sein Gebieter bilden will, glücklich, wenn er das Handwerk besser versteht als die ersten Erzieher.
Was ich übrigens an dieser unserer ersten gemeinsamen Arbeit gelernt habe, wird das zweite Stück zeigen, was ich ausarbeite und auch bei diesen wieder zu lernen seyn und so immerweiter.
Was Sie von dem Gange der Oper sagen, finde ich sehr gut. Die Momente sollen nicht so rasch wie im andern Schauspiele folgen; der Schritt muß schleichender, ja an vielen Orten zurückgehalten seyn. Die Jtalüiner haben die größten Effecte mit einzelnen Situationen gemacht, die nur so zur Noth am allgemeinen Faden des Plans hängen. Man gelangt nicht vom Flecke weil das ganze nicht interessirt, weil einem an jedem besondern Platze wohl wird. Doch hat auch das seine Unbequemlichkeiten, unter andern ist diese Manier an dem völligen Diskredit des dritten Akts schuld. Kluge Köpfe der neuern Zeit haben dagegen gearbeitet wie die Verf. der Mosoü iAno- rg,v,ti und des ^socloro :c. Auch davon ^mag das neue Stück zeugen und mag uns Gelegenheit geben unsere Begriffe mehr zu entwickeln.
Die Arie: seht die Blässe wird wohl eine meiner Favoriten werden. Mit dem Duett bin ich gar sehr zufrieden, das Ronäsan ist allerliebst.
Wenn nur das Schreiben nicht so eine halbe Sache wär. Acht Tage Gegenwart würde ein schöner Genuß, ein schöner Vortheil seyn. Hätt ich die italiänische Sprache in meiner Gewalt, wie die unglückliche Teutsche, ich