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Notiz.
Die „Ostsee-Zeitung" hat an der Spitze ihrer Ausgabe vom 8. Januar
eine Erklärung der Redaktion in Betreff der Anmerkung in Nr. 1, S. 9 der
„Grenzboten" gebracht, in welcher letzteren es hieß:,
„Es ist lange ein Geheimniß gewesen, aber jetzt keins mehr, daß der Stettincr Frei- handelsvercin, der gewissen Herren für ihre schriftstellerischen Leistungen zu Gunsten des Mcmchesterthums überreichliche Honorare zahlte, sehr wesentliche Zuschüsse aus England erhielt/'
Die Redaktion der „Ostsee-Zeitung" bemerkt dazu:
„Der Stettiner Frcihandelsverein, im Jahre 1846 gegründet, um der differenzialzöll- nerischen Richtung der damaligen Vorsteher der Stettincr Kaufmannschaft entgegenzutreten, bestand längstens bis zum Jahre 18S1 — in den letzten Jahren, nachdem seine soeben bezeichnete eigentliche Aufgabe erreicht war, nur noch dem Nameu nach. Auf Grund der Aussagen der noch lebenden Mitglieder des Vereins halten wir uns zu der Erklärung berechtigt, daß die Behauptung, der Verein habe Zuschüsse aus England erhalten, unwahr ist. Sache der Redaktion der „Grenzboten" (für welche der Verleger Herr Grnnow als „verantwortlich" zeichnet) wird es sein, sich durch Veröffentlichung der vermeintlichen Beweise für jene Behauptung von dem Vorwürfe der Verleumdung freizuhalten. Die Redaktion der Ostsee-Zeitnng. Dr. Wolff."
Nach dieser Erklärung ist der Herr Dr. Wolff über die Kassenverhältnisse des Stettiner Freihandelsvereins weniger gut unterrichtet als der Schatzmeister dieses Vereins, Konsul Guticke, bei dessen noch lebenden Freunden er sich erkundigen möge. Was er mit der „Verleumdung" sagen will, verstehen wir nicht. Wenn die englischen Manchestermänner es sich nicht blos Lunge und Druckerschwärze, sondern auch baar Geld kosten lassen, die wahre Wissenschaft zu lehren, so ist das ja sehr edel von ihnen.
Uebrigens bemerken wir Herrn Wolff, daß „die Leitung der Grenzboten" nicht, wie er so bestimmt behauptet, „vou Herrn H, Blum auf Herrn Moritz Busch übergegangen ist"; letzterer hat weder die Redaktion, noch etwas, was man „Leitung" nennen könnte, übernommen.
Alle für die Grenzbvten bestimmten Zuschriften, Manuskripte ?e. »volle man in Zukunft an die Verlagsbuchhandlung richten.
(Adresse: Leipzig, Königsstraße 18.)
Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grnnow in Leipzig. Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. — Druck von Hüthel K Herrmann in Leipzig.