Beitrag 
Vom deutschen Reichtage.
Seite
394
Einzelbild herunterladen
 

begonnen. Dies und ein Blick auf das jämmerliche Ergebniß und die bitteren Enttäuschungen dieser letzten 3'/2 Monate könnten den Freund des Vaterlandes fast zum Pessimisten machen. Doch halten wir fest an der Hoffnung, daß der gute Geist, der in allen entscheidenden Momenten des letzten Jahrzehnts über der dentscheu Nation gewaltet, uns auch in dieser düstern Zeit treu bleiben werde. /. ^.

Keuere philosophische Literatur.

1. Gedanken über die Teleologie in der Natur. Ein Beitrag zur Philo­sophie der Naturwissenschaften von Friedrich von Bäreubach. Berlin. Verlag von Theobald Grieben. 1878.

2. Die Erkenntnißlehre des Aristoteles uud Kant's in Vergleichung ihrer Grundprinzipien historisch-kritisch dargestellt von Dr. Reinhold Biese, Gym­nasiallehrer in Barmen. Berlin. Verlag von W. Weber. 1877.

3. Die Schlaf- und Traumzustände der menschlichen Seele, mit beson­derer Berücksichtigung ihres Verhältnisses zu den psychischen Alienationen, von Dr. Heinrich Spitta, Privatdozeut der Philosophie an der Universität Tübingen. Tübingen, Verlag und Druck von Franz Fues.

4. Philosophische Schriften von vr. Franz Hoffmann, ordentlichem Pro­fessor an der Universität Würzburg. Fünfter Band. Erlangen. Verlag von Andreas Deichert. 1878.

5. Geschichte nnd Kritik der Grundbegriffe der Gegenwart von Rudolf Eucken, Professor in Jena. Leipzig. Verlag von Veit und Comp. 1878.

Die Schrift F. v. Bären bach's hat dem Thema, dem sie gewidmet ist, eine Fassung gegeben, welche zum Theil die Kritik entwaffnet, indem sie die loseste Form der Darstellung rechtfertigt. Ob es aber förderlich ist, eine solche bei eiuem so schwierigen und doch so eminent wichtigen philosophischen Gegen­stande zur Anwendung zu bringen, müssen wir bezweifeln. Wir haben nicht den Eindruck empfangen, daß die Lösung des vorliegenden Problems durch diese Schrist gefördert ist. Sie spricht viele Behauptungen zuversichtlich aus, aber läßt sich ans Beweise wenig ein. ^Ja noch mehr, der gewählte Stand­punkt ist ein an sich unhaltbarer. Der Verfasser operirt so. Es liegt in unserer geistigen Natur begründet, die Welt unter die teleologische Kategorie zu stellen; da nun alle Erkenntniß nichtig ist, wenn zwischen ihren Gesetzen und den Gesetzen der Natur keine Kougruenz stattfindet, so muß auch im Ge-