Beitrag 
Pater Curci über den Vatikan und Italien. II .
Seite
256
Einzelbild herunterladen
 

ZS6

Stärke wegen seines zn großen Liberalismus vom Vatikan verworfen! Man wird dnrch nichts besser auf den Geist des letzteren schließen können.

Wenn man im Vatikan noch fähig ist zu lernen, so wird man jetzt lernen müssen, und zwar, daß die Hoffnung auf eine Unterwerfung des Staates, aus eine Rückkehr zum alten Zustand, aus eine ueue Priesterherrschaft eine Thor­heit ist. Will die Kirche ihre wahre Mission, ihren hohen Zweck wieder auf­nehmen, so muß sie es thun, indem sie die bestehenden Verhältnisse anerkennt nnd innerhalb derselben sich an der großen Humanitätsarbeit, dem Wirken für das wahre Heil der menschlichen Gesellschaft betheiligt. Nicht die Gesellschaft, die von den großen, nothwendigen, naturgemäßen, unabweisbaren Entwicke­lungsgesetzen beherrscht wird, auch nicht die wahre Kirche, deren Reich nicht von dieser Welt ist, haben sich zu unterwerfen, sondern der Shllabus-Papst und die entartete rückschrittliche selbstsüchtige Partei, die die Kirche zn einer Domäne für sich gemacht, sie in Gegensatz zum Leben gesetzt und sich selbst für die Kirche ansgegeben hat und zu welcher der Pater Curci, wenn er auch gegen die schlimmsten Auswüchse seine Stimme erhebt, Kraft seiner Grundau- schauuugen mit gehört. Aber diese Partei wird nicht hören, wird nicht lernen, wird sich immer dem Strome des menschlichen Fortschritts entgegenstemmen, bis sie in seinen Fluthen wird begraben sein, und auf ihr Haupt würde die Schuld falleu, wenn schon vorher zu Vieler Heil, aber auch zu Vieler Un­heil die Kirche selbst in Trümmer fiele. Wird der neue Papst im Stande sein dem Falle Einhalt zu thun?

pariser Studien, i.

Unter dem TitelAus dem wahren Milliardenlande" hat soeben eindeutschreibender" Ungar, Max Nord au, zwei Bände Pariser Studien und Bilder^) erscheinen lassen, die Jedem, der die normalen und anormalen Funk­tionen desGehirns der Welt" mit Interesse verfolgt, namentlich aber Jedem, der sich anschickt die Pariser Weltausstellung zu besuchen, zu sorgfältiger Lektüre und als ein Mittel zu rascher und keuntnißreicher Orientirung über eine große Anzahl der wichtigsten Pariser Eigenthümlichkeiten empfohlen werden können. Denn

*) Leipzig, Dunckcr und Humblot, 1878.