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Frankreichs Daß Herr Reville einen so bösen und kriegerischen Professor überhaupt nicht lieben kann, wird jeder Einsichtige nur billigen können. So fällt or denn auch bei anderer Gelegenheit Mommsen an. Es ist davon die Rede, das; Vereingetorix in Alisia eingeschlossen, die erste „1vv6o ev masKt;" in Frankreich ins Werk setzen will, N'ährend er auf dem bedrohten Punkte ans' harrt. „Dieses ritterliche Zutrauen in seine Landslente macht aus ihm den rechten Nationalhelden nach unserm Herzen. Professor Mommsen wirft gerade dieses ritterliche Wesen unseren Ahnen vor, sie sind ihm nicht politisch und realistisch genug! Nnn wir lassen uus diesem Vorwnrf rnhig gefallen, seinen Vorfahren hat man ihn niemals gemacht!" Das ist ein tiefer Kenner deutscher Geschichte. Ob der wohl je von den Sachsen- oder Hvhenstaufenkaisern gehört hat?
Eine Widerlegung dieser wunderlichen Blasen, welche aus der trübe» Währung der eitlen Sclbstverblendnng des Franzosenthnms aufsteigen, ist dem Leserkreise dieser Blätter gegenüber nnnöthig. — Bei allem unfreiwilligen Hnmvr hat die Sache aber doch eine recht ernste Seite. Wenn Schriftsteller i» einem der gelesensten Journale Frankreichs, welches ausschließlich sein Pllbliknm unter den höchsten Bildnngskreisen des Landes findet, solchen Uusinu schreiben dürfen, ohne widerlegt zu werden, nur weil damit ein siegreicher Gegner geschmäht wird, so ist wahrlich wenig Aussicht vorhanden, daß jemals "»dere Gefühle als blinder Fanatismus uud tückische Feindschaft, die nur dlU'ch Fnrcht zu bändigen sind, gegen uns zur Geltung kommen werden.
H. v. Clausewitz.
Aas Leben in der australischen Wldnijz.
Nach der Schilderung eines Emigranten von Albiu Kohn.
Hundert euglische Meilen vom nächsten Hause uud dreihuudert Meileu ^'vn dem nächsten Städtchen, in der Gesellschaft noch drei anderer Personen, von der übrigen Menschheit abgeschnitten - so schreibt ein polnischer Emigrant, welcher in Australien lebt — wende ich mich in meinen Gedanken in ^eien Augenblicken der Heimath zu. Dieses bescheideue Vergnügen wird dem aus Europa stammenden Australier jedoch sehr erschwert, weil Australien auf ^'r audern Seite des Aequators liegt und iu Folge dessen die Jahreszeiten verschoben sind. Wenn nämlich bei Euch Winter ist, und feuchter Schnee vom