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Die pariser Kommune bei der Vertheidigung von Paris.
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Zukunft der Stadt wesentlich besser gestalten, vielleicht sie vor dem Feinde, sicherlich aber vor den späteren Greueln bewahren können. Dennoch war ein großer Theil der Linie und Marine sicher, gut disziplinirt und ihren Offizieren ergeben. Der herrschende Belagerungszustand erlaubte, daß man sich der Führer der verdächtigen Elemente bemächtigte. Eine schnelle Hinrichtung mnßte ihrer späteren Befreiung vorbeugen, und nie und uimmer durften die Nationalgarden gewisser Stadtviertel bewaffnet werden. Aber der richtige Mann, der hier in Wahrheitein Retter der Gesellschaft" geworden wäre, fehlte.

So beging man den verhängnißvollen Fehler die ganze Bevölkerung, auch die anerkannt gefährlichsten Elemente, zu bewaffnen; ja dnrch die Eintheilung des Stadtgebietes in die sogenannten Sektoren der Vertheidigung, entzog die Regierung sich selbst die Möglichkeit, diese Elemente durch Theilung zu schwächen. Sie bildeten unter ihren selbstgewählten Offizieren eine kompakte Masse, zu Allem fähig nur zu Einem nicht: draußen auf Vorposten gegen den Feind zu fechten! Schon im Monat September konnte die Regierung sich überzeugen, welcher Geist in diesen Nationalgarden von Belleville, Montmartre und den äußeren Barrieren steckte. Da war keine Spnr von Muth und Vaterlandsliebe! Am 19. September, während rings im Norden und Süden von Paris die deutschen Geschütze krachten, und der eherne Ring der deutschen Armee sich schloß um die bedrohte Stadt, meuterte das Bataillon, dem man den wichtigen Mont Valerien anvertraut, erschlug oder verjagte seine Offiziere, und floh, meist thierisch betrunken, nach Paris, während vor Rueil und St. Clond die deutschen Avantgarden erschienen. Die schlaffe, aus unentschlossenen Theoretikern bestehende Regierung wußte gegen solche Vorgänge kein anderes Mittel anzu­wenden, als daß sie den Nationalgarden das Recht einräumte, ihre Offiziere selbst zu wählen. Einer dieser Minister von der traurigen Gestalt äußerte dabei wörtlich:Es liegt ja doch im eignen Interesse der Nationalgarde, daß sie die würdigsten und besten Elemente zu ihren Führern wählt." So standen sich denn von Anfang der Belagerung an zwei Armeen innerhalb der Stadt gegenüber: die eine, aus den Linientruppen und den besseren Elementen des Bürgerstandes zusammengesetzt, wünschte nichts mehr, als gegen den Feind geführt zu werden und ihre Schuldigkeit zu thun. Die andere sparte sich auf für eine Gelegenheit, die da kommen sollte, wie das geheime Comite", dem sie gehorchte, versichert hatte. Theils aus Furcht, um diese unsaubern Geister bei guter Laune zu erhalten, theils in lächerlicher Verblendung schmeichelte man ihnen sogar. Viktor Hugo ließ sich in seinem hochtönenden Blödsinn also vernehmen:Seid schrecklich dem Feinde, o Ihr Patrioten, haltet nur an in Eurem Siegeslaufe an der Hütte des Armen, um einen Kuß zu drücken ans die Stirn seines schlafenden Kindes!" Das wurde geschrieben drei Tage, nachdem