Beitrag 
München vor hundert Jahren. I.
Seite
351
Einzelbild herunterladen
 

351 -

erwähnte Häuschen der Bäckergehilfeu mit dem alten Freskv. Einige Reime darunter erläuterten das Bild:

Kaiser Ludwig dcr thrcnc Höldt,

Ein Fürst in Bahrn anserwvhlt,

Hat der Beckhcn-Kncchtbruderschaft

Bestehlt mit Brieffcn großer Krafft

Von wegen ihrer ritterlichen That,

Weil sie kaiserliche Majestät

In einer Schlacht errvttct haben,

That sie auch mit dem Haus begaben,

Und setzet ihnen in ihr Panier

Den Adler schön mit großer Zier.

Man thct in alten Brieffcn lesen

Der Bcckhcn-Knccht seynd fünsf gewesen

So diese Bruderschaft haben aufgcricht,

Gott geb allen Brucdcrn uud Schwestern Glück.

Gcschcchcn nach dcr Geburth Christi 1323.

Andere Reime zu beiden Seiten des Hauses erzählten Genaueres. Znr Rechten hieß es:

Als man am tanscnt dreh hundert Jahr und zwch und zwainzig zöhlen war, Nach der Geburt Christi hinforth Hat sich begeben an den Orth. Weil die statt noch war schmal und klein, stuud an dcr stvtt cin Lindcn fein. Gar vsft dic Bcckhcn-Knecht besonder Hielten ihr Versamblnng darnnder. Brachten ihren Rathschlag znr Hauff, Ein Brucdcrschafft zu richteu auf, In der Ehr unser lieben Frauen, Thettcn dic sach fleißig anschauen, Legten die Ding dem Kaiser für uud als er verstund ihr begür verwilligt er ihnen hertzlich gehrn, Thet sie auch noch darzue hoch verehrn, Als der so ihn vergünstigt war Dieweil sie ihn aus dcr Gfar Erst in der Schlacht crröttct haben, thet sie darzue noch mehr begaben, Ließ ihnen vaucn das Häuslein klein, gab ihnen Briefs nnd sigl drein, vergunnt ihnen auch daruebeu ehrlich zufiehrcn des Reichs Adler herrlich den sonst kein Handwerck sichren darf, ob cs gleich künstlich nnd scharf, so thet dic Brucderschafft vaucn zum Lob Gottes und unser Francn und sich hernach erstrcckhen thct bis auf dreh hundert Markt, nnd statt.