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Die älteste Hochschule : Rede zur akademischen Feier des 3. August 1877
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kämpft hatten. Aber wenn sie im Bade gleichsam den alten Menschen abge­spült hatten, dann wurde ihnen der Mantel des Studenten von dem Vorsteher ihrer Landsmannschaft überreicht. Nnn erst galten sie als berechtigte Glieder der Hochschule und wurden noch an demselben Abend dem Patron der Lands­mannschaft unter den Lehrern als seine neuen Schüler vorgestellt. Der Sophist Himerius pflegte bei dieser Gelegenheit die neueu Ankömmlinge in seinem Hanse, zu behalten und nach einer ernsten Rede über die Aufgaben der humanistischeu Studien ein fröhliches Mahl mit ihnen zn feiern. Die Sophisten ließen sich aber später au diesem studentischen Weiheakt nicht mehr genügen; sie verlangten die Ablegnng eines Examens von allen denen, die ihre Vorlesungen besuchen wollten. Denn neben aller jugendlichen Heiterkeit und ihrer oft übermüthigen Freude war in den guten Zeiten der Hochschule doch immer ein ernstes wissen­schaftliches Streben mit fleißiger Arbeit die Zierde ihrer Studentenschaft; na­mentlich das Ringen um den Preis im wissenschaftlichen Wettkmnpf der Dis­putationen und der Probereden bewegte mit nachhaltiger Energie die Gemüther der Zöglinge der attischen Hochschule.

*) An diese Ausführungen wurde iu wenigen überleitenden Sahen der Bericht über die Bearbeitungen der für das Jahr 187K/77 gestellten Preisaufgnbcn und die Verkündigung neuer Preisfragen angeknüpft. "

Uhl'and'sche Jalladenstoffe.

ii.

Nach dem Mißlingen desUeberfalls im Wildbad" zog Eberhard, von den schwäbischen Reichsstädten unterstützt, gegen die Ebersteiner und belagerte 1367 deren Burg Neueberstein. Aber die Städter ließen ihn bald im Stich, und er mußte die Belagerung wieder aufgeben. So gesellte sich zn der aus den allgemeinen Verhältnissen hervorgehenden Spannung noch eine persönliche Feindschaft zwischen Eberhard und den Städten, die sich durch andere politische Ereignisse verschärfte, in mehreren Kämpfen entlud und schließlich 1377 zu dem bedeutendsten Zusammenstoß bei Nentlingen führte, wo der Sohn Eberhard's, Graf Ulrich, aufs Haupt geschlagen und mit Hinterlassung vieler Todten zur Flncht nach der Feste Achalm genöthigt wurde. Dies Ereigniß bildet das Thema der dritten Ballade in unserm Cyklus auf die zweite kommen wir weiter unten zurück> :Die Schlacht bei Reutlingen".