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Englands Machtstellung in Indien. I.
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currenz-GesellschaftMneral soeiöt,^" die Erlai:bniß zur Bildung einer neuen vstindischen Compagnie ertheilt; dvch schon 1702 vereinigte sich diese mit der alten unter dem Namenuniteä eompagn^ o k mereüant.8 ok LnZIa-, tr^äinF to tlie Last Inäios". Durch eine neue Charter vom Jahre 1726 wnrde der Compagnie gestattet, eineu Gerichts­hof in jeder der drei unterdessen geschaffenen Präsidentschaften Calcntta, Bombay und Madras zu errichten.

Das Reich der Grvß-Mogule begann nun zu sinken; Nadir- Schah von Persieu überzog das Land mit Krieg und verwüstete Delhi; die Mahratten machten Einfälle, und die indischen Statthalter schwangen sich allmählich zu selbständigen Herrschern auf. Die Compagnie suchte ihrerseits, die Statthalter zum Kampfe gegen einander zn treiben und sich die Einzelnen dnrch Verträge zu verbinden. Einige der Statthalter, vor Allen der Nabob von Bengalen, traten feindlich gegen die Engländer ans. Der Gonverneur Clive schlug jedoch deu Nabob, und nach neunjährigem Kampfe erlangte die Compagnie durch Vertrag mit dem Großmogul (1765) gegen eine jährliche Rente von 1 Million L. die Hoheitsrechte über Ben­galen.

Die Herrschaft der nur auf Gewinn ausgehenden Kanflente war für das Land drückender noch, als die seiner frühereu Hcrreu. Das Erbpachts-Ver- hältniß der ackerbauenden Bevölkerung wnrde in eine jährliche Pacht verwan­delt und der Handel mit Opium, Salz uud anderen nöthigen Lebensbedürf­nissen monopolisirt. Dies führte eine Erbitternng herbei, die nur mit Gewalt niedergehalten werden konnte, und da es an hinreichenden europäischen Truppen fehlte, schritt mau zur Organisation einer Streitmacht aus Einge­borenen. 1773 wurde die Verwaltung r eor g anis irt; es wurde nämlich der Gouverneur von Bengalen General-Gouverneur der gesammten Besitzungen unter Beiordnung eines höchsten Raths,

Der erste General-Gouverneur Warren Hastings, ein energischer und harter Mann, begann einen Eroberungskrieg gegen die Mahratten. Diese wurden durch Hyder-Ali, den Sultan vonMaysur, und nach dessen Tode durch seinen Sohn Tippo Sahib unterstützt. Obwohl gleichzeitig durch Aufruhr in fast allen ihren Besitzungen bedrängt, gelang es den Eng­ländern, Zwietracht unter ihren Feinden zu stifte». 1784 wurden ihnen alle Verluste an Land wieder zugestellt und von Seiten Tippo Sahibs freier Handel gewährt.

Gleichzeitig änderten sich aber die Machtbefugnisse der Compagnie der englischen Krone gegenüber in sehr einschneidender Weise: In Folge der von Pitt veranlaßten sogenannten ostindischen Bill wurde die Diree-