Die Ursachen der Losreiszung Kord-Amerikas von
Lngland.
Zur Jubelfeier der Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776. Von Dr. Arthur Kleinschmidt. I.
Ein ungeheures Reich, nicht ein einzelner Mensch begeht ein Jubelfest; die ganze Welt schaart sich, um daran thetlzunehmen; von allen Staaten der fünf Continente eilen die Sendboten nach Washington und Philadelphia, eine allumfassende Ausstellung gesellt sich der Ornamentik hinzu, die dies einzige Fest zu zieren bestimmt ist. Es sind aber auch Gründe genug vorhanden, mit Dankbarkeit und inniger Befriedigung des Jahres 1776 zu gedenken, Gründe genug, um das Jubiläum zu der glanzvollsten Freuden- und Gedächtnißfeier zu gestalten. In jenem Jahre wurde jenseits des großen Wassers das göttliche Kind geboren. welches man Freiheit taufte, von dort her drang das strahlende Licht, welches von seinem Haupte ausging, nach allen Theilen des Erdballs, die Völker staunten und rüttelten an ihren Fesseln und Frankreich war der erste Sklave. der es wagte sie zu zerbrechen. Amerika war der Apostel der Freiheit geworden, nach und nach wurde sie zum Gemeingute aller Nationen, alle schöpften aus dem krystallnen Kelche, den Amerika kredenzte. Wahrlich es hatte keine geringe Mühe gekostet, ihn aufzufinden — die ersten Kräfte des überseeischen Volkes hatten ihr Herzblut darangesetzt und ihm nachgespürt, aber er war für sie der unfindbare Stein der Weisen gewesen; — da endlich tagte es. es wurde Licht und ein jugendlich kräftiges Volk tanzte, frei von altem Drucke, um den Baum der Freiheit. Wenn auch fernab von England gelegen. so wurde Amerika doch stets von England in Mitleidenschaft gezogen, mußte alle Verluste mittragen, war bei
allen Kriegen mitbetroffen. Der Mutterstaat jenseits des Oceans beutete die Grenzbow, m 187».