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auszeichnet, gegen früher sogar eine Verringerung des Umfangs des Buches um einen halben Druckbogen möglich gemacht.
Es wäre Thorheit bei einem so trefflichen, mit so großer Unparteilichkeit und Sorgfalt zusammengestellten Buche Einzelheiten im Wege öffentlicher Kritik zu berühren. Der Verf. dieser Zeilen gehört zu Denen, die ihre kleinen Wahrnehmungen auf Reisen, sooft und sobald ihm dieß die Zeit erlaubt, regelmäßig und verschwiegen an die Firma Karl Baedeker in Leipzig versendet und manche seiner Bemerkungen hat hier gute Statt gefunden. Es wäre sehr zu wünschen, daß Alle, die auf ihren Reisen Baedeker das Geleit danken, auch ihre Dankbarkeit dadurch bekundeten, daß sie seine Angaben eontroliren, und überall, wo ihnen etwas von Baedeker's Angaben Abweichen- --des aufstößt oder wo sie Wichtiges bei Baedeker nicht berührt finden, ihm mit ihrem vollen Namen ihre Beobachtungen mittheilen. Oeffentlich das zu thun, wird leicht als stuäiuin (zu Gunsten) oder als ii-g. (zum Nachtheil) irgend eines Gastwirths ausgelegt werden können. Am wenigsten indessen werden wohl diese gänzlich reclamenfreien Blätter diese Auslegung zu befürchten haben und so mögen denn einige wenige Bemerkungen hier Platz finden, zu Nutz und Frommen derjenigen, die zwischen der 17. und 18. Auflage die betr. Gegenden bereisen sollten.
Zunächst fehlt im Harz gänzlich der „Stöberhai", ein Bergrücken nördlich des Ravenskopf und etwas höher als dieser, von letzterem 1^ Stunde entfernt. Der Stöberhai gewährt eine herrliche Rundstcht auf sämmtliche Harzberge und ist mit weitem schönem Wald bestanden. In sieben Minuten erreicht man (durch den Wald) den Jcrgdkopf (den westlichen Vorsprung des Stöberhat), mit prachtvollem Blick auf Oderthal und Westharz. Wirths- Haus mit Thurm und ausgezeichneter Verpflegung, erst seit kurzer Zeit im Betrieb. Zwischenstation für Brockenbesteiger von Walkenried über Wieda, bis wohin Fahrstraße oder über den Ravenskopf (Fußweg) auf der ehemaligen hannöverisch-braunschweigischen Grenze fortwährend durch schönen Hochwald, den Grenzsteinen folgend; früher scharf bewachter Zollgrenzpfad und daher sehr gut erhalten.
Weiter dürste dann das Wirthshaus auf dem Süllberg bei Blanke- nese (Hamburg und Umgebung) wohl mit einem Stern zu versehen sein. Denn die Verpflegung ist recht gut und die Preise sind wesentlich billiger, als zwischen Hamburg und Blankenese (z. B. als in Flottbeck und in Blankenese selbst) und die Aussicht unvergleichlich viel großartiger, als auf irgend einem Punkte zwischen Hamburg und dem Süllberg. Der Wirth ist aufmerksam und besitzt gute Ferngläser (unentgeltliche Benutzung, für die Beobachtung aufkommender großer Seeschiffe sehr interessant). Ueberhaupt sollte der Fremde die Excursion nach Blankenese, wenn irgend möglich, bet