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die jüngste Zeit hinein, an den Abgründen des Rostocks. — Suworow nahm sein Hauptquartier im Franziskanerinnen-Kloster zu Muotta. —
Zwei volle Tage gebrauchte die ganze Armee, um von Altdorf nach Muotta zu gelangen.
Sobald Lecourbe. den Entschluß, welchen Suworow gefaßt, sah, griff er die Arrieregarde, mit Ungestüm, doch ohne großen Erfolg, an.
Unterdessen wartete der Feldmarschall das allmälige Eintreffen der ganzen Colonne in Muotta ab, um dann seinen Marsch nach Schwyz fortzusetzen. Es sollten dort nur unbedeutende französische Streitkräfte coneentrirt sein. — Eine über den Pragelpaß nach Glarus entsendete Recognoscirungs - Patrouille brachte die Nachricht zurück, daß auch dort der Feind stehe; von den Oestreichern, die von hier aus den Russen die Hand reichen sollten, war Nichts zu sehen. — Was hatte dieß Alles zu bedeuten?
Werfen wir einen Blick auf die Ereignisse, welche sich inzwischen in dem übrigen Theil der Schweiz zugetragen.
In welcher Art und Weise die gegenseitigen Streitkräfte, nach dem Abmärsche des Erzherzog Karl Stellung genommen, ist schon früher erörtert worden. Bei Massen« reifte damals der Entschluß, sofort die Offensive zu ergreifen. Die Strafe für die lange Unentschlossenheit des Erzherzogs sollte auf dem Fuße folgen. Der Plan des französischen Oberfeldherrn bestand darin, zu ein und derselben Zeit die Russen an der Limmath und die Oestreicher an der Linth anzugreifen.
Zu ersterer Unternehmung verstärkte sich die französische Hauptarmee bei Zürich bis auf 39.000 Mann. Die Division Soult mit 11,800 Mann war zum Angriff auf Hotze, Molitor zum Angriff gegen Jellachich bestimmt, Lecourbe mit seinen zwei Brigaden blieb gegen Suworow stehen.
Durch die Borbereitungen, welche die französischen Truppen für die Uebergänge über Linth und Limmath zu machen hatten, verzögerte sich der Angriff um 8 Tage; grade um die Zeit, die Suworow unthätig in Taverne zubringen mußte. —
Am 25. und 26. September schlägt nun Massen« die Russen mit ungeheuren Verlusten bei Zürich, nur mit Mühe rettet Korsakow die Trümmer seiner Armee und zieht sich mit ihnen in fluchtähnlicher Eile bis Schaffhausen zurück. An denselben Tagen bringt Soult dem östreichischen General Hotze eine vollständige Niederlage an der Linth bei und die Oestreicher werden gezwungen, bis hinter den Rhein zurückzugehen.
Am 25. September schlägt Molitor den östreichischen General Jellachich nördlich Glarus. und letzterer kann infolge dessen erst jenseits des Rheins wiederum Stellung nehmen. Molitor geht dann Linken entgegen, der schon in Ausführung der allgemeinen Disposition begriffen, über den Panix-Paß