möglich in irgend einem soliden Journal etwas bekannt zu machen. Außer dem allgemeinen Interesse, das ich als Künstler dabei habe, kommt, wie ich glaube, ein billiges und löbl. Ehrgefühl dazu, das mich diesen Wunsch recht dringend hegen läßt. Es ist ohnedem ein seltner Fall, daß Deutsche, wissen- schaftl. Gegenstände willen, Griechenland bereisen, und besonders bringt es der gegenwärtige Augenblick, wo es mit Reisenden aus der engl. Nation überschwemmt ist, mit sich, daß man jeden Franken, der sich in diesem Lande zeigt, für einen Engländer hält.
Ich halte es demnach sogar für meine Schuldigkeit den glücklichen Umstand, den mir das Glück schenkte, auch zur Ehre meines Vaterlandes zu benutzen. Kurz Du verstehst mich hierinnen gewiß und brauche nichts weiter als meinen Wunsch zu sagen, daß Du es seyn möchtest, der etwas darüber dem Publikum mittheilt, da es Niemand besser thun kann. Es ist nicht zu zweifeln, daß dieser Umstand von mehreren benutzt wird, um ihre Feder zu üben, und dann wäre es mir herzlich leid, wenn es von wahrhaft unberufenen Dienern geschehen sollte. —
Für jetzt beschränke ich mich, Dir mit Wenigem die spezieller« Umstände unter denen wir bis auf diesen Augenblick für die Erhaltung, der von uns gefundenen Anticken gehandelt haben, zu erzählen. Sobald als wir uns, durch die Bezahlung einer Summe von beinahe 1000 Lev. Piaster an die Stadt Aegina, in den rechtmäßigen Besitz derselben gebracht hatten, trans- porttrten wir sie in 3 verschiedenen Chargen nach Athen, wo wir sie in einem eigends dazu gemiethetem Hause niederlegten, und aus dem gröbsten Zustande ihrer Zerrüttung in einige Ordnung zu bringen suchten. Wir lernten dabei immer mehr und mehr ihren hohen Werth einsehen, so wie wir auch überzeugt wurden, daß ihre Vereinzelung denselben sehr vermindern würde; wir wurden daher unter uns einig, sie an einen Liebhaber, der uns eine anständige Summe bieten würde, zu veräußern, doch mit der Bedingung, daß einem jeden von uns die Gips-Abgüsse derselben abgeliefert werden müßten. Da ich natürlich keinen lebhafter» Wunsch haben konnte, als daß die Originalia in mein Vaterland kommen möchten, so gab ich auf der Stelle unserm Gesandten zu Rom Herrn Bar. v. Häfelin genaue Nachricht von unserm Fund, und namentlich von unserm Entschluß ihn zu veräußern.
Es war nun zu schwierig, einen Kaufspreis festzusetzen, und um nur einigermaßen einen Begriff von dem Umfange ihres Werthes zu geben, ließen wir denselben zwischen 6 und 8000 Pfd. Sterling gelten, was ich in meinem Schreiben dem Gesandten sagte. Du kannst dir leicht denken, daß unser Museum in Athen umsomehr Aufsehen erregte, da so viele Grabungen, die seit vielen Jahren daselbst, sowie in verschiedenen Theilen Griechenlands