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Bädeker´s Mittel-Italien und Rom.
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MdeKer's Mittel-Italien und Uom.

Bädek er's Mittel-Italien und Ro m ist soeben in vierter neu bear­beiteter Auflage erschienen, im siebenten Jahre nach dem Erscheinen der ersten Aus­gabe. Referent erinnert sich noch, mit welcher allgemeinen Freude diese begrüßt wurde, da das Reisehandbuch von I. Förster, auf welches die über den Appenin Reisenden vorher allein angewiesen waren, dem eigentlichen Touristen-Bedürf­niß nie entsprochen hatte. Seitdem aber ist der rastlose Eifer, mit welchem die Brüder Bädeker ihre Verlagswerke bekanntlich immer vollkommner zu ge­stalten suchen, gerade diesem Buche in hervorragend fördernder Weise zu Gute gekommen. Theils der günstige Umstand, daß sie die anerkanntesten Sachver­ständigen als Mitarbeiter zu gewinnen gewußt haben, theils die eminente Welt- und culturhistorische Bedeutung des Stoffes erheben dieses Reisehandbuch für Mittel-Italien, wie es uns jetzt vorliegt, noch über den Rang seiner rothen Brüder empor und machen es innerhalb seiner Sphäre zu einem wahrhaft klassischen Werk.

War die beim Beginn des Krieges von 1870, also zu sehr ungünstiger Zeit, eben erschienene 3. Auflage durch Neudruck ganzer Bogen auch in allem Wesentlichen den thatsächlichen Veränderungen gefolgt wie es bei allen Bädeker'schen Reisebüchern zu geschehen pflegt, auch wenn sie nicht als neue Auflage ausgegeben werden so war doch elne durchgehende Berücksichtigung aller neuen Verhältnisse, die u. a. ja für die Erforschung der antiken Stadt durch Aufgrabungen u. f. w. eine ganz neue Periode eröffnet haben, selbstverständ­lich nur durch eine vollständige Umarbeitung möglich. Diesmal ist es eine wirkliche Neubearbeitung, welche uns vorliegt.

Der bewährte Grundplan der früheren Auflagen ist beibehalten worden, namentlich für die Beschreibung Roms die sinnreiche Eintheilung der Stadt in fünf Haupttheile. Diese Eintheilung statt der bis dahin üblichen schema- tischen Behandlung des Stoffs nach den für den Verf. zwar bequemen, für den Touristen aber ganz unbrauchbaren RubrikenKirchen",Paläste" Museen" u. s. w. eingeführt zuhaben, ist ein specielles Verdienst des Bädeker- schen Handbuchs. Wegen der durch sie gewährten Uebersichtlichkeit und weil sie das örtlich und im Gedanken Zusammengehörige beisammen läßt, ist diese Eintheilung überaus praktisch; sie ist aber gleichzeitig auch wissenschaftlich durchaus berechtigt, wie sich schon aus Ueberschriften ergiebt: 1) Fremden­viertel und Corso: Das moderne Rom, der Schauplatz des jetzigen Lebens; 2) Die Hügel Quirinal, Viminal, Esquilin im Osten der Stadt; 3)Romam Tiber, westlich, die enge winklige Stadt des Mittelalters, der Schauplatz des Volkslebens; 4) Das alte Rom: die südlichen Stadt-