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Die weißen Brüder vom Kuklux-Clan. 1.
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Milizen der verschiedensten Ungebührlichkeiten. Sie sollen in Häuser geschossen, die Straßen gesperrt, Frauen beleidigt haben. Es ist aber nichts der Art be­wiesen worden, als daß eine Kugel, die sich von einer Scheibe verirrte, eines weißen Mannes Schornstein traf, und daß die Negermiliz ein Paar Nächte, wo sie einen Angriff der Kuklux-Men erwartete, die nach Aorkville führenden Straßen besetzt hielt. Die Bewaffnung der Neger war ein vcrhängnißvoller Mißgriff des Gouverneurs Scott, denn von Negern erwarten, daß sie eine gleiche Anzahl von Weißen mit Erfolg bekämpfen werden, heißt erwarten, daß Schafe ebenso viele Hunde besiegen können. Was aber die Bürger nie er­wähnen, ist, daß die Bewaffnung der Schwarzen erst nach der allgemeinen Bewaffnung der weißen Bevölkerung erfolgte, welche schon 1868 Winchester- Büchsen zu kaufen begannen, und zwar in solchen Massen, daß eine eigene Agentur für diese Ankäufe in Columbia errichtet wurde.

Die Ziele, welche die Kuklux-Men mit ihren Brutalitäten verfolgten sind sowohl durch die Aussagen ihrer Opfer als durch ihre eigenen Geständ­nisse klar gestellt worden. Sie wollten die radicale Partei vernichten, alle weißen Republikaner zwingen, entweder ihre politischen Ueberzeugungen auf­zugeben oder die Grafschaft zu verlassen, und die Neger zu vollständiger Unter­werfung unter ihre Arbeitgeber herunter bringen, sodaß ihre Lage eine Leib­eigenschaft schlimmer als Selaverei geworden wäre."

Der Korrespondent läßt nun eine große Anzahl von Beispielen der Ge­waltthaten des Geheimbundes gegen die Neger folgen, von denen wir nur einige besonders charakteristische mittheilen.

Jsaak Pootles Hütte wurde von 12 Vermummten überfallen. Er hob eine Diele aus und kroch unter den Fußboden. Seine Frau sagte, er sei aus­gegangen. Man riß sie aus dem Bette, schimpfte sie eine verdammte Lüg­nerin, schlug sie nieder, trat sie mit Füßen, schlang ihr eine Schnur um den Hals und drohte sie aufzuhängen. Dann entdeckten sie den Mann, hingen ihn an einen Baum, sodaß seine Fußspitzen nur noch den Boden berührten, und peitschten ihn aus, indem sie sagten, wenn noch ein Haus abbrenne, so würden sie zehn Neger umbringen und ihn zuerst.

Daniel Bryant und seine Tochter wurden von 16 verkleideten Männern, welche die Thür einschlugen, aus ihren Betten gerissen und unter Schlägen mit Hickoryruthen zum Tanz gezwungen. Dann setzte man ihnen die Mün­dung von Gewehren an die Schläfe und nahm ihm einen Eid ab, nie wieder für einen radicalen Kandidaten zu stimmen.

Madison Robinson wurde von 8 Mann aus seinem Hause weggeschleppt, die ihm das Hemd auszogen und ihm sechzig Hiebe aufzählten, weil er nur für die Hälfte des Ernteertrages arbeiten wollte. Sie ließen ihn dann schwören, sich niemals wieder seines Stimmrechtes zu bedienen.