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3) hervorragender Gelehrter bezüglich ihrer eigenen Werke und der Bücher ihrer Sammlungen, die sie missen möchten,
4) des ganzen französischen Buchhandels sowie aller derjenigen, die durch Geldbeiträge ihre Theilnahme an den Leiden und dem Heldenmuth einer Stadt bekunden wollen, die so hohe Achtung und so lebhafte Mitempfindung im gesitteten Europa genießt.
Wäre es nicht möglich, Herr Minister, in gleicher Weise für diesen Zweck die großmüthige Hilfe der Büchersammlungen und Schriftsteller befreundeter Nationen zu suchen, die auch die Wunden der französischen Wissenschaft stillen wollten? Vielleicht wäre das, was das Gebiet des öffentlichen Unterrichts anlangt, die beste Antwort, die man Deutschland geben könnte, das vor aller Augen sein wahrhaftiges Barbarenthum zeigt, indem es von seiner Gelehrsamkeit nur Gebrauch macht, um zu zerstören.
Ich stehe zu Ihrer Verfügung, Herr Minister, um den einzigen Dienst zu leisten, den ich der Hochschule gegenwärtig leisten kann, und bitte die Versicherung ausgezeichneter Ergebenheit entgegennehmen zu wollen
Ihres gehorsamsten Dieners I- Zeller. Rector der Universität Straßburg.
Paris, 2. September 1870.
Herr Rector, ich danke Ihnen für Ihren Vortrag; ich erwartete nichts Anderes von dem Manne, den ich berufen habe, an die Spitze der erlauchten Hochschule von Straßburg zu treten.
In seinem Kampf gegen einen rohen Feind spricht und handelt General Uhrich mit der Entschlossenheit eines antiken Charakters und die Soldaten zeigen sich durch ihren Schwung, die Einwohner durch ihre Standhaftigkeit eines solchen Führers würdig. Diese fürchterlichen Prüfungen werden ihr Ende finden: wenn einmal die Ehre gewahrt, die Festung gerettet und die barbarische Armee niedergeworfen ist, wird Frankreich Straßburg wieder aufbauen.
Dann, und Gott gebe, daß dieser Tag nahe ist, wird die Bibliothek aus den Trümmern sich wieder erheben; ich beschäftige mich bereits damit, die Mittel dafür vorzusehen. Es gibt ohne Zweifel unersetzliche Verluste. Wer wird uns die vielen ersten Ausgaben, die vielen Unica unter den Handschriften ersetzen, die von allen Gelehrten Europas mit Achtung betrachtet und gebraucht wurden? Wir werden jedoch unter Benutzung der Hilfsquellen, die das Unterrichtsministerium besitzt und unter Mitwirkung des ganzen Landes eine Sammlung Bücher wieder schaffen können, die der gelehrten und tapsern Stadt nicht unwerth ist. Um einen Theil des Schatzes wieder herzustellen, weisen Sie auf vortreffliche Maßregeln hin, Herr Rector, und erbieten sich mir sofort mit vollem Eifer Hand anzulegen. Die unter mir stehenden Verwaltungen erhalten Anweisung, Ihnen nachdrücklich beizustehen.
Zählen Sie auf mich, Herr Rector; die Straßburger Bibliothek wird herrlich und großartig wiedererstehen. Ich will aus ihr ein Denkmal machen, das künftigen Geschlechtern die Vaterlandsliebe unseres Elsaß bekunden soll; ich will, daß am Sockel dieses Denkmals eine Inschrift, oder sagen wir lieber ein Urtheil, das von