Beitrag 
Deutsche Dichtung in englischen Uebersetzungen.
Seite
291
Einzelbild herunterladen
 

Aöl

Und doch hat Walter Scott, trotz aller Quiproquos, die Ehre, zu den Künst­lern und sprachverständigen Uebersetzern gezählt zu werden. Unter den Blinden galt und gilt der Einäugige als König. Aber es kamen Leute, die auf beiden Augen sahen, wenn auch nicht scharf, wenn auch nicht mit völlig un­getrübter Sehkraft. Es war eine Reihe junger Engländer, welche die deutsche Sprache an Ort und Stelle erlernt harten; unter ihnen an erster Stelle Samuel Taylor Coleridge, welcher im September 1789 in Begleitung seines Freundes William Wordsworth sich über Hamburg nach Ratzeburg begab und, nach dortigen Vorstudien im Deutschen, ein Jahr lang die Uni­versität Göttingen besuchte, um unter Prof. Tychsen's Anleitung deutsche Sprache und Literatur zu studiren. Keine Periode, von Ulfilas bis aus Lessing und Kant, blieb ohne die eingehendste Beachtung. Der weitere Plan, in Jena Schiller zu besuchen, blieb sreilich unausgesührt; allein nach bisher unaufgeklärter Erwerbung einer Handschrift desWallenstein" hatte Cole­ridge bei seiner Rückkehr in die Heimath (Novbr. 1799) keine dringendere Aufgabe, als die beiden Haupttheile dieser Tragödie ins Englische zu über­setzen. An dasLager" hat er, nach eigenem Geständnis;, sich nicht gewagt wegen der Schwierigkeit der Knittelverse (liltiuF rnstis) und wegen der Neim- armuth der englischen Sprache*). DiePiccolomini" undWallenstein's Tod" erschienen Englisch zu London im I. 1800, fast gleichzeitig mit den deutschen Originalen in Deutschland. Daß Coleridge nach einem Manuscnpt übersetzte, zeigte sich auch darin, daß die Vertheilung des Stoffes unter die beiden Stücke und innerhalb derselben in Acte und Scenen nicht mit der

ist Erfurt in Sachsen: vonvontis involvsä in dusmsss! (Scott steht alsoErfurt" als ein Particip, etwa vonerfahren", undSachsen" fürSachen" an).Gebe Gott, daß unser Junge dem Weislingcr nicht nachschlägt: Koä grs,irt, our do/ ms.^ pull äowir td-rt 'Woislivgöll!Der Nimbus von Ehrwürdigkeit und Heiligkeit schwindet; und dann sind sie ganz kleine Stümpfchen Unschlitt: '1'os rg^s Zlurx airä dcmour to- tall^ cliLÄppsar. 'Ilre/ s,rs Iilcs olä vorstsä LtooliinAS iu s, krost/ niZKt! (Sümpfchen"Slrümpfchen; aberUnschlitt"? sollte Scott au eine Schlittenfahrt in einer Winternacht gedacht haben? Wer ergründet die Quellen des Unfinns?)Gegen Frankfurt liegt ein Ding über, heißt Sachsen Hausen:" Nss,r V'rg.nlctoi't is an Ämxls duilclivA, os-IIsä tds eorrsotion-Kousö! (Sachen - d, h. Werk- und Arbeitshaus).Es zieht am Kocher ein Trupp Neichsvölker herunter" it is euirnnA to slis.rxs. (Kochen heiß her­gehen?)Ich wollt nicht, daß Ihr an der Spitze rittet z^ou vill not rrm uxon ii'on piKes (Spieße u. dgl. m.)

")Wallenstein's Lager" ist im I. 18S0 von Lord Francis Leneson Gower, und in den fünfziger Jahren noch einmal von I. Churchill für Bohus 'Standard Library' über­setzt worden. Bis zum 1.1863 sind in England dieRäuber" wenigstens 4mal,Kabale und Liebe" 4ma>,Fiesco" 5mal,Don Carlos" 8mal,Wallenstcin" 4mal,Maria Stuart" 4mal,Wilh. Tell" 10mal,Jungfiau v. Orleans" 7mal.Braut v. Mesfina" 2mal,De- metrius" 2mc>l, dasLied von der Glocke", außer in den Gesammtwcrken, 13mal übersetzt veröffentlicht worden.