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vier Decane der Universität als Deputation mit einer Huldigungsadresse des akademischen Consistoriums zum Herzog.
Den ständischen Abgeordneten und Stellvertretern und der Universität folgte das Corps der Prälaten und Ritterschaft, das am 28. December 1863 an die Bundesversammlung den Antrag richtete: „Hochdieselbe wolle bei Entscheidung der Erbfolgcfrage das Recht des Herzogthums Holstein aufrecht erhalten, den Erdprinzen Friedrich von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustcnburg als rechtmäßigen Herzog von Schleswig-Holstein anerkennen und das Recht des Herzogthums Holstein wie seines Fürsten auf die vollständige und unzertrennliche Verbindung Holsteins mit dem Herzogthum Schleswig schützen."
Auch die Nepräsentantencollegien der beiden Landschaften Norder- und Süder-Dithmarschen, des alten bäuerlichen Freistaats von mehr als 70,000 Seelen, richteten am 6. Januar einstimmig eine gemeinsame Adresse an die Bundesversammlung mit dem Antrag: Hohe Bundesversammlung wolle geruben. möglichst bald die Succession des Herzogs Friedrich zu Schleswig^Holstein-Augusten- burg in der Regierung der Herzogtümer anzuerkennen und zur Verwirklichung derselben die geeigneten Maßregeln zu treffen. Jede Landschaft sandte außerdem eine Deputation, aus zwei Beamten und zwei Landcsbevollmächtigten bestehend, an den Herzog.
Ebenso ward von den Interessenten der Wilstermarsch-Commune dem Herzog eine Huldigungsadresse durch eine Deputation zu überreichen einhellig beschlossen.
Inzwischen war für das ganze Land der Augenblick gekommen, wo das Volk selbst, nicht mehr blos durch den Mund seiner Vertreter, seiner Gesinnung offen und laut Ausdruck geben konnte.
Kaum war am 23. December der erste holsteinische Ort, Wandsbeck, von den dänischen Truppen geräumt, so schmückte sich jedes Haus mit den Landesfarben; auf offnem Markt ward dem Herzog Friedrich dem Achten von den Communenvorstehern, Bürgern und Einwohnern gehuldigt; in dem Choral: „Nun danket alle Gott" äußerte sich die freudige und ernste Stimmung über die endlich wiedererlangte Freiheit.
Am 27. December zogen sich die Dänen aus Altona, der größten Stadt im Lande, vor den deutschen Bundestruppen zurück. Von einer Versammlung von vielen Tausenden aus allen Ständen ward der Herzog Friedrich der Achte als legitimer Landesherr proclamirt. Durch Fahnenschmuck und Illumination gab die ganze Stadt ihren Jubel kund.
Sämmtliche Städte des Landes, keine ausgenommen, folgten freudig dem gegebenen Beispiel; die Flecken und Dörfer blieben nicht zurück; sowie ein Ort von den feindlichen Truppen geräumt war, huldigte die ganze Bevölkerung dem Herzog Friedrich dem Achten.