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die Auszüge aus den bezüglichen Schriftstücken von 1848 bis 1861 um so vollständiger. Wir empfehlen dc>S Schriftchcu, das auch dem Nichtgelehrten verständlich sein wird, angelegentlich.
Das Bundesgericht. Eine historische Betrachtung von Dr. G. Th. Stichling. Leipzig, Verlag von S. Hirzcl 1862.
Gibt eine für das größere Puvlicum berechnete, sehr wohl geschriebene Geschichte der Versuche, für den deutschen Bund ein wirkliches oberstes Gericht einzusetzen, welcher zum Vergleiche Darstellungen der Entwicklung ähnlicher politischer Institutionen im Bunde der Eidgenossenschaft und in den Vereinigten Staaten von Nordamerika vorausgehen und Blicke ans die allgemeine Gestalt der politische» Verhältnisse in Deutschland folgen. Wir empfehlen das lehrreiche und durchweg vom Standpunkt d. Bl. urtheilende Schriftchen allen Lesern auf das Wärmste.
Homers Jlias und Homers Odyssee. — Im Versmaß der Urschrift überseht von Karl II sehn er. Berlin, Verlag von A. Hofmanu und Comp. 1861.
Der Uebersctzcr legt seiner Arbeit im Wesentlichen den griechischen Text von Fast zu Grunde, seine Hexameter sind fließend und großenteils klangvoll, seine Anffassung und Wiedergabe des Geistes der Originaldichtungcn fast durchweg der Anerkennung werth, die bcigcgcbencn Anmerkungen für den NichtPhilologen ausreichend, und so läßt sich das Ganze bestens empfehlen.
Studien im Walde. 1. Lies. Leipzig, 1 862. Gebrüder Bacnsch'.
Vortrefflich ausgeführte Nadirungcn nach Baumstudicn, denen die Absicht zu Grunde liegt, Anfängern im Zeichnen von Landschaften den Blick für das Charak- tcristische der verschiedenen Formen zu üben und sie so zum Zeichnen nnd Malen nach der Natur vorzubereiten. Das Ganze wird aus 27 Abbildungen bestehen, von denen die erste Lieferung die meisterhaften Nachbildungen der Edeltanne, der Sommereiche, verschiedener Zweige von Pappclarten, der Esche und der Winterlinde enthält. Bei der Edeltanne wäre wohl besser ein älteres Exemplar zur Nachbildung gewühlt worden.
1688 und 1830. — Historische Fragmente von dem Prinzen Napolcvn-Lonis Bonaparte (Napoleon dem Dritten). Geschrieben in der Festung Ham 1841. Aus dem Französischen. Berlin, 1862. Verlag von I. Springer.
Indem der Verfasser die Politik der Stuarts beurtheilt, kritisirt er zugleich die der Bourboncn und die Ludwig Philipps, und indem er uns das Porträt Wilhelms des Dritten gibt, zeigt er uns den Fürsten, der ihm als Muster gilt. Die innere Politik des jetzigen Kaisers der Franzosen ist damit freilich kaum erklärt, wohl aber in gewissem Grad die äußere. Im Folgenden theilen wir die Resultate mit, zu denen der Versasser bei seiner Betrachtung gelangt. Die Regierung der Stuarts begann unter den glücklichsten Anzeichen, Wilhelm dagegen war vom ersten Tage an von Gefahren und Schwierigkeiten umgeben. Weshalb fielen jene, während dieser siegte? Als die Stuarts auf den Thron gelangten, hatte der Fortschritt der.Civilisation England in zwei Parteien gespalten, in die Anhänger des Alten, die durch das Herkommen mächtig, uud in die Freund? neuer Ideen, die durch die Aufklärung stark waren. Statt die Interessen dieser Parteien zu vereinigen, begannen die Stuarts den Kampf für die alten Rechte. Sie befanden sich dabei stets in einer schiefen Lage. Sie sollten Vertreter des Protestantismus, der Freiheit und Duldung
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