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von denen die ersten sieben: von München nach Reichenhall — Ehicmsec und Sccbruck
— Bauerntheater in Seebruck — Scon —Audorf, Falkenstein und der Petersbcrg
— von Brannenburg über das Arzmoos nach Bayerisch-Zell — von Bayerisch-Zell an den Spitzingsec. bereits in der Allgemeinen Zeitung zu lesen waren, während die vier letzten: der Jrschenbcrg — Bcnedictbeucrn und die Carmina burana — das landwirthschaftlichc Fest MStarenbeig und Im Thal der Würm, neuhinzngckominen sind. Daß Steub, wie wir aus einem der Kapitel herauslesen möchte», in seiner Heimath nicht den Leseitrcis gefunden hat, ^cn er sich wünscht, wird die. welche sich von dem Klang des Wortes Bayern nur an Bären, Bancrn oder Bier erinnert finden, nicht Wunder nehmen, und auch wir, die wir von den Leuten zwischen Jnn und Jsar eine günstigere Meinung hegen, würden nicht gerade erstaunen, wenn man uns sagte, daß unser geistvoller und zugleich gcmüthreicher Tourist bei Weitem mehr Freunde und Leser nördlich als südlich von der Donau habe.
Reise nach Island im Sommer 1860: Mit wissenschaftlichen Anhangen von W. Preycr und F. Zirkel. Nebst Abbildungen in Holzschnitt und einer lithographischen Karte. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1862.
Die letzten Jahre haben gerade über das scrne Thulc eine verhältnißmüßlg große Anzahl guter 'Schriften gebracht (unter andern von Maurer und von Wincklcr) und wir sind so über dessen Bewohner, dessen sociale Zustände, Sitten und Sagen ungleich besser unterrichtet, als über nianckes näherlicgeudc und für das Große und Ganze der europäischen Entwickelung wichtigere Land. So finden wir in der ersten Hälfte der vorliegenden Schrift, der eigentlichen Neiscbcschreibung. soviel sie uns auch auf der Insel umherfühtt und so sehr sie in das Detail eingeht, nur wenig Neues von Bedeutung ldas Wcrlhvollste möchte in den Kapiteln enthalten sein, welche den Aufenthalt der Reisenden in Akureyri am Eismeer und den Ausflug nach dem Mückensee, sowie die Reise durch die große Wüste von dort bis in die Gegend des Geysers schildern), und auch die bcigegcbencn, beiläufig hübsch ausgeführten Abbildungen zeigen nichts, was nicht schon, und zwar erst vor Kurzem, bildlich uns vorgelegen hätte. Dagegen mag der zweite Theil des Buches in seinen ersten fünf Abschnitten für Gclchitc von Werth sein, nnd so machen wir darauf aufmerksam, daß derselbe zunächst Bemerkungen über die gcognostischen Verhältnisse Islands von Dr. Zirkel, dann ein systematisches Verzeichnis; der Gefäßpflanzen der Insel, hierauf eine systematische Uebersicht über die Rückgratthierc derselben von Preycr, dann eine interessante Geschichte der Thätigkeil der verschiedenen isländischen Vulkane und schließlich verschiedene statistische Mittheilungen über die politische und kirchliche Ein- lheiiung und die Bevölkerung Islands enthält. Letzteren entnehmen wir die Notiz, daß auf Jslaud im Jahre 1858 2937 Geburten und 2l)t9 Sterbcfälle stattfanden, und daß die Insel 1703 50.444, und 1786 nur 38,142, dagegen 1858 67.847 Einwohner hatte.
Veranlwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch. Verlag von F. L. Herbig. — Druck von C. E. Elbert in Leipzig.