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Der Schauplatz des Aufstandes in Griechenland.
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unter General Hahn führte über die Hochebene von Klconä, ncich welcher man zunächst am südwestlichen Fuße des Burgbergs von Korinth hinzieht und dann durch eine etwa zwei Stunden lange, ziemlich tieft Schlucht emporsteigt. Die Wände diese« Bergpasses bestehen aus einer Art graugelbem lockern Sandstein und sind vielfach von breiten Regenrinnen durchfurcht und nur mit Gestrüpp bewachsen. Im Grunde unten murmelt zwischen Oleandern, Lentiscus und einzelnen wilden Birnbäumen der Longvpotamos, ein kleines Gebirgswasser, welches sich ein tiefes schroffabstürzcndes Bett in das Erdreich gewühlt hat.

Mit Kanonen ist dieser Weg so wenig wie der weitere bis Argos zu Passiren, und wenn in den Zeitungen von zwei Batterien die Rede war, die Gcncral Hahn mitgenommen habe, so ist das geradezu lächerlich. Erstens besitzt die gcsammte bellenische Armee nicht viel mehr als zwei Batterien Feldgeschütze, und sicher keine zwei bespannten Batterien mit dem nöthigen Zubehör von Pulverkarren u. d. m. Dann aber kann man in Griechenland bei der Beschaffenheit des Terrains und der Erbärmlichkeit der meisten Straßen mit unserer Artillerie nur an sehr wenigen Punkten opcrircn. Es gibt eine leidliche Chaussee vom Piräus nach Athen, eine andere von Athen nach Megara und! eine dritte von Athen nach Theben; dann eine von Argos nach Nauplia, endlich eine sehr gute von Argos nach Tripolitza im Herzen des Pcloponncs. Auf andern Wegen, der von Korinth nach Sikyon etwa ausgenommen, ist nicht einmal mit leichten Wagen fortzukommen, und wenn General Hahn ein paar Geschütze mit sich führte, so werden es lciäite Gcbirgskanoncn gewesen sein, die sich auf Maülthieren transportiren lassen.

Die Hochebene, auf welche die Schlucht des Longvpotamos führt, ist nur zum kleinsten Theil angebaut. An dem einen der kahlen Berge, die sie im Süden über­ragen, zieht sich mit grauen Mauern und rothen Dächern das ansehnliche Dorf Hagios Basilios hin, und nicht weit von hier erhebt sich in sanfter Steigung ein Hügel mit einer weiten Trümmcrstätte. Es ist daswohlgebaute Klconä" Homer's.

Auf dem Weitermarsche nach Argos hat das kleine Heer der Negicrungstruppcn zunächst das freundlich in einer Senkung der Ebene gelegene von Bäumen umgebene Oertchen Kurtcssa passirt, dann die Mühle von Dcrbenaki und hierauf den so­genannten Tretonpaß, eine wilde, von einem Bach durchströmte Schlucht, die über die Wasserscheide zwischen dem korinthischen und dem argolischen Meerbusen führt. An beiden Enden derselben, gegen Klconä sowie gegen Argos hin, erblickt man Spuren alter Befestigungen zur Sperrung des Engpasses, und ungefähr auf der Höhe des Joches stehen rechts und links vom Wege niedrige Wachthäuser aus der Türkcnzeit. Etwa in der Mitte zwischen diesen finden sich die Fundamente eines Thurmes, welcher Hellenon Lidari, der Hellcncnstein heißt und vielleicht mit dem Thurm des Polygnot identisch ist, bet dem Aratos von Sikyon mit seinen Freunden sich traf, als er von Argos zur Befreiung seiner Vaterstadt ausgezogen war. Der Paß würde, wenn die Insurgenten zahlreich genug gewesen wären, ihn zu besetzen, ohne Nauplia zu entblößen, ein schweres Stück Arbeit für die Ncgierungstruppen gewesen sein, und vielleicht eine Niederlage derselben gesehen haben. Im Bcfreiungs-