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Washington.
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Staaten diese Fahrzeuge in Brand steckten. Ferner gelang es bei der uner­warteten Begeisterung des Nordens für den Krieg, der großen Opferwilligkeit desselben und der raschen Bildung von Freiwilligenrcgimentern das einige Zeit schwer bedrohte Washington dnrch Besetzung mit einer genügenden Truppen­macht gegen einen Handstreich zu sichern. Es befanden sich daselbst am 1. Mai nach einer uns vorliegenden Liste schon 8,200 Mann, und dazu werden bis zum 7. Mai noch das 6.. 7.. 9.. 69. und 71. Regiment von Neuyork, das 13. von Brooklyn, das 3., 5. und 8. von Massachusetts, das 25. von Albnny, drei Regimenter aus Pennsylvanien und 3 Batterien Artillerie mit 18 Geschützen gestoßen sein, so daß man die gegenwärtig in und bei Washington stehenden Truppen der Union auf mindestens 20,000 Mann veranschlagen kann. Allenthalben stehen andere Regimenter des Winks zur Abfahrt nach dem Kriegsschauplätze gewärtig, wieder andere sind in der Bildung begriffen. An Geld mangelt es nicht, da binnen vierzehn Tagen nicht weniger als 11V» Millionen Dollars allein an freiwilligen Gaben zur Ausrüstung der Milizen und Freiwilligen gespendet wurden.

Unter so günstigen Verhältnissen vermochten die Führer der Bundesarmee aus der Defensive in die Offensive überzugehen. Am 5. Mai rückte General Butler mit dem 8. Regiment von Massachusetts und dem 52. von Neuyork nach dem 2V- deutsche Meilen nordöstlich von Washington gelegenen Relayhouse vor, einer Position von großer militärischer Bedeutung, da sie den östlichen Aus­gangspunkt der von Baltimore nach dem Ohio führenden Eisenbahn bildet und nicht bloß allen Zuzug von Osten nach Harpers Ferry abschneidet, son­dern auch die Zweig-Eisenbahn nach Washington beherrscht. Zu gleicher Zeit wurden alle Brücken in der Nähe von Baltimore, die von den dortigen Secessio- nisten verbrannt worden waren, mit Ausnahme einer einzigen wiederhergestellt, so daß die pcnnsylvanischen Regimenter jetzt bequem nach dem Kriegsschauplatz vordringen können. Dann wurde am 11. Baltimore selbst mit 2000 Mann besetzt, die Herrschast der dort aus dem Auswurf der südlichen und nördlichen Nowdies zugleich rekrutirten Pöbelrotten durch den Belagerungszustand ge­brochen und diedirecteVerbindung Washingtons mit Philadelphia und dem Nor­den überhaupt wiederhergestellt, während man seit demZusammcnstoß des 8.Regi­ments von Massachusetts mit den Secessionisten von Baltimore genöthigt gewesen war, den Umweg über Annapolis zu machen. Aus virginischem Boden wird man zunächst Alexandria, zwischen Washington und Mount Vernon, besetzen, dann wahrscheinlich Harpers Ferry wicdernehmen und dann, auf der rechten Flanke letzteren Punkt, auf der linken Fort Monroe am James Niver zur Operations­basis wählend, auf Richmond marschiren.

Die Armee wird jedenfalls sehr bunt aussehen, Washington als Feld­lager einen ebenso eigenthümlichen Anblick darbieten, wie in Friedenszeiten

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