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denen, die aus eigenen Mitteln sich kleiden und ohne Sold dienen. Diesen Grundsatz angenommen, können sich die Regimenter eine große Anzahl vollständig durchgebildeter Soldaten, die bei Zusammenziehung der Landwehr als Rottenführer, (wir nehmen die Rotte als Einheit des Schützen-Systems zu vier Mann an, weil diese vier Mann einen Kreis bilden können, mithin einen tnttischen Körper,) als Gefreiten, als Unterosstciere einzutreten und den Rest ihrer Dienstzeit in der Landwehr zu dienen haben, erhalten. Die längere Dienstzeit wird den Leuten natürlich in der Landwehr gekürzt, gereicht dem Infanteristen und dem Reiter, mehr noch dem Artilleristen und dem Pionier, vor allem aber den bei den Handwerkercompagnien Angestellten zum Vortheil, weil sie im Negimente Kenntnisse erwerben können, die in der Dorfschule nicht zu erlangen sind. Dem Handwerker kann mehr als eine bloß technische Ausbildung in seiner Dienstzeit beigebracht werden, und ohne Frage bleiben viele Gesellen bei den Handwerkercompagnien, wenn sie als Meister entlassen werden können und eine Ausbildung erhalten haben, die ihnen kein Meister einer Landstadt beizubringen im Stande ist.
Bei einzelnen Regimentern, wenn auch nicht in der preußischen Armee, sind diese Grundsätze befolgt worden und haben, obwol nur im Kleinen durchgeführt, des besten Erfolges sich zu erfreuen gehabt.
Unmöglich würde es sein, einen genauen Plan zu einer solchen Armeeorganisation zu entwerfen, ohne die nothwendigen Data zur Hand zu haben, und leugnen läßt es sich nicht, daß Schwierigkeiten dabei zu überwinden, völlige Gleichheit der Stärke und der Zusammensetzung schwerlich zu erreichen sein werden. Dieses sind aber Uebelstände, die nicht in den Regimentern selbst empfunden, die nur in den Bureaux des Kriegsministeriums beanstandet werden. Unserer Ansicht nach müssen Landwehr und stehendes Heer eng mit einander verbunden sein, die Landwehrmänner durchgängig zu dem Regimente gehören, in welchem sie ihre Ausbildung erhalten, der Regimentsverband das Mittel der Bereinigung und Verschmelzung sein und bleiben. Officiere und Mannschaft kennen sich, Alle folgen der Fahne, zu der sie geschworen, tragen dieselbe Uniform, und die oben erwähnte, längere Zeit in der jüngsten Abtheilung der Armee gediente Mannschaft wird nicht wenig dazu beitragen, dieses Band fester zu knüpfen.
Die Regimenter, gleichviel ob aus zwei oder drei Bataillonen bestehend, haben vier Compagnien Linie in Friedenszeiteu, im Kriege und bei größeren Uebungen mit Zuziehung der Landwehr vier Divistonen, eine jede aus einer Compagnie Landwehr und einer Compagnie Linie bestehend, unter einem berittenen Hauptmann i. Classe.
Die Reiterregimenter, wenn vollzählig, bestehen gleichfalls aus vier Divisionen oder acht Schwadronen.