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Militärische Tagesfragen. 5. : Das niederrheinische Kriegstheater : a. Uebersicht der natürlichen Beschaffenheit.
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Militärische Tagesfragen.

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Das niederrheinische Kriegstheater.

g.. Uebersicht der natürlichen Beschaffenheit.

Als wir die Möglichkeit eines französisch-preußischen Krieges am Rhein analysirten. (Milit. Tagesfr. 1. Art.) ergaben sich zwei Paare von Fällen und diesen entsprechend zwei Hauptkriegstheater, ein weiteres und ein engeres, je nachdem Süddeutschland am Kriege Theil nehmen würde oder nicht.

Heute wollen wir einige Blicke auf das engere Kriegstheater werfen, wel­ches wir das niederrheinische nennen.

Dieses Kriegstheater breitet sich zu beiden Seiten des unterenM)einlauses aus. Nachdem dieser Strom den Main aufgenommen hat, biegt er in die Richtung des letztern Flusses westwärts ab und nimmt erst bei Bingen wieder die Hauptrichtung nach Norden, doch mit einiger Neigung nach Westen an; diese behält er auch nachdem er bei Köln aus dem Hügelland völlig in das Tiefland getreten ist, um erst unterhalb Wesel sich wieder gegen Westen zu wenden, bis er ins Meer fällt. Bei der Schenkenschanz an der holländisch' preußischen Grenze theilt sich der Strom in zwei Hauptarme. Der nördliche derselben behält zunächst bis Wyk by Duerstede den Namen Rhein; er hat bei Arnheim die Ussel nordwärts zum Zuydersee entsendet; bei Wyk by Duerstede theilt er sich wieder in zwei Arme, deren nördlicher als krummer Rhein bis Utrecht geht und hier wieder zwei Arme aussondert, die zur Zuyde» see gehende Vechte und den dem Ocean zufließenden alten Rhein; der bc> Wyk by Duerstede abgez weigte Südarm ist der Leck, welcher über Rotterdam zum Ocean geht.

Der südliche bei der Schenkenschanz abgesonderte Hauptarm ist die Waal; mit ihr verschlingt sich auf mehrfache Weise der untere Laus der Maas. Dieser Fluß, welcher auf dem Plateau von Langres entspringt, tritt bei Mastricht aus dem Hügelland ins Tiefland; auch er behält wie der Rhein noch weit in das Tiefland hinein die nördliche Hauptrichtung; vermöge derselben nähert er sich dem westwärts abbiegenden Rhein' schon bei Grave bis auf anderthalb deutsche Meilen und nimmt nun gleichfalls die Richtung nach Westen au- Beim Fort St. Andres sendet die Maas einen Arm zur Waal, während der Hauptarm sich mit der Waal erst bei Gorkum vereinigt; so schließen die beiden Flüsse die Insel ein, welche der bommeler Waard genannt wird. Unterhalb Gorkum sind Waal und Maas kaum noch zu unterscheiden. Gemeinsam theilen sie sich in eine Zahl von Armen, welche theils direct dem Meer zufließe"