181
aber ihrer Wirksamkeit trat die alte, faule Praxis der Bank in den Weg. Sie hat nämlich durchgängig einen stabilen niedrigen Discont festgehalten. c»s wenn sie von den Bewegungen des Marktes unabhängig wäre und jeder billiges Geld fordern könne.
Vor zu großem Andrang schützte sie sich durch ein anderes mißbräuchliches System, nur großen Häusern so liberale Hilfe angedeihen zu lassen. Um den Andrang zur' Baareinlösung zu vermeiden, hätte die Bank einen Uebergang vermitteln müssen durch Einschränkung ihres Credits und Erhöhung des Diskontos, und hierin hätte man weit gehen können, da eine solche vollkommen legitime Erschwerung den Verkehr bewogen hätte, selbst noch auf andre Weise Silber heranzuziehen. Statt dessen sing man ganz unvermittelt an und hatte schon lange wieder ganz aufgehört, ehe die neue Suspension der Baarzahlungcn dieses Frühjahrs und die neuen Vorschüsse der Bank decrctirt waren.
Es liegt auf der Hand, daß ein andrer Weg eingeschlagen werden muß. wenn eine Herstellung der Valuta möglich sein soll. Der Betrag der Banknoten beläuft sich jetzt auf die enorme Summe von 478 Mill. Fl., während der der englischen Bank noch nicht halb so groß ist. Eine solche Masse von Papier muß nothwendig das Silber vollständig aus dem Verkehr verdrängen, besonders wenn die Noten bis zu einem Gulden heruntergehen, es muß also der Srößere Theil desselben eingezogen werden. Die Silbermittel hierzu wären vom Staate vornehmlich durch die von Piemont zu zahlende Entschädigung für die l°Mbardische Schuld, sowie durch ein Metallcmlehen, sei es im Ausland, sei ^. wie Boccarelli vorgeschlagen, im Inland aufzunehmen, jedenfalls müßte dle obenerwähnte Summe stufenweis auf ca. 200 Mill. herabgcbracht werden. Was g^iß ein mehr als ausreichender Notenumlauf für Oesterreichs sämmtliche Klonländer ist. anzufangen wäre mit Einziehung der kleinen Appoints, um das Silber recht eigentlich in die Adern des gesammten Verkehrs dringen zu lassen, ^'on wo es von selbst immer zurückströmen würde.
Für die verbleibende Notenmasse von 200 Millionen müßte natürlich auch genügender Baarfonds erhalten werden. Es ist bekanntlich ein sehr streitiger Punkt, wie groß derselbe sein müsse, und wir wissen von volkswirthschaftlichcm Gesichtspunkt nichts für den mechanischen Satz des beliebten V» zu sagen; ein ^chtiges Princip für Zettelausgabe vermögen wir, abgesehn von den schotti- ^en loii^ Stock Lanlcs nur in der Peelacte von 1844 zu finden. welche "ur für die vc>ri der Bank früher dem Staate geliehenen 14 Mill. Pfd. St. Ausgabe von Noten gestattet, während für jede weitere Emission Gold hintcr- l°Kt werden muß. Indeß ein solches Princip ist vorläufig in Wien noch nicht
°Urchzusi'N'>-->.' ..^>> >----...... -"--l......—-------
^zuführen, und wenn nur die Notenmafse auf 2vo Mill. vermindert wird
site.
^'d die Bank sich ihrer eigentlichen Aufgabe des Privatdisconto und Dcpo-
"öeschäfts in richtiger Weise annimmt, so wird wenigstens der wichtigste