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ben. Ihr Eisen ist weich und spröde und kann zu mancher Verrichtung gar nicht verwendet werden, ihr Stahl ist ebenfalls wenig werth, und so muß auch hiervon viel vom Ausland bezogen werden. Eisen und Stahl werden theils roh, theils zu Messern, Scheercn, Beilen und andern Werkzeugen verarbeitet auf die chinesischen Markte gebracht. Gegenstände der Einsuhr sind serner Bronze- und Bijouteriewaaren, messingne Ringe und Ohrglocken, Haar- und Nähnadeln, böhmische Steine, Glaswaaren, Goldpapicr, Brillen und Uhren aller Gattungen. Sodann lohnt die Einfuhr von Tapeten, wofern der Fabrikant den chinesischen Geschmack berücksichtigt, von Kupferstichen und Lithographien, von berliner Blau und von Arzeneien, wenn in chinesischer Schrift angegeben ist, wofür sie gut sind. Endlich ist der Verbrauch von Zinn, Blei und Quecksilber in China so bedeutend, daß die einheimischen Erzeugnisse bei aller Fülle nicht ausreichen, und die Zinneinfuhr der Engländer der des Eisens fast gleichkommt. Man darf indeß von diesen Gegenständen nicht zu viel auf einmal bringen, weil sonst der Markt überführt wird und die Preise herabgedrückt werden, auch muß man die Abfahrt von Europa so einrichten, daß man während der Handelsmonate ankommt, welche zu Kanton und Schanghai in die letzte Hälfte des Jahres fallen.
Die Ausfuhr von China nach Europa und Amerika ist bis jetzt weit stärker gewesen als die Einfuhr. Die letztere belief sich zu Schanghai im letzten Handelsjahr — 1. Juli 1857 bis 30. Juni 1858 auf 9,383.059, die erstere dagegen auf 11,323.214 Pfd. St. Wird nun, was kaum zu bezweifeln, die Einsuhr in den nächsten Jahren infolge der neuen Verträge in noch größerm Maßstab zunehmen, als im letztverflossenen Jahrzehnt, wo sie sich in verschiedenen Zweigen verdoppelte, so entsteht die Frage, ob sich in demselben Grad eine vortheilhafte Rückfracht finden wird, oder ob die Chinesen den Ausfall werden mit baarem Gelde decken müssen. Letzteres würde nur möglich sein, wenn die chinesische Regierung so viel Einsicht besäße, den Betrieb der Bergwerke des Landes, der sich jetzt auf der Stufe der Kindheit befindet und vcr- hültnißmüßig sehr unbedeutende Ertrügnisse liefert, zu ändern und entweder europäische Bergleute kommen zu lassen oder die Minen an europäische Gesellschaften zu verpachten. Die Hauptausfuhrartikel Chinas sind Thee und Seide. Die Ausfuhr des Thees, welche jährlich wenigstens 180 Millionen Pfund betrügt,/muß in der nächsten Zeit noch zunehmen, die Verträge von 1858, nach denen der Thee nicht fern von den Gegenden, die ihn vorzüglich bauen, angekauft werden kann und nur geringern Binnenzöllen unterliegt, werden bewirken, daß alle Gattungen wohlfeiler werden, und je mehr den armem Classen in England und seinen Colonien, in Amerika und Norddeutschland, in Nußland und Skandinavien der Theegenuß erleichtert wird, um so stärker wird die Nachfrage nach diesem Product werden. Die Chinawurzel, Rhabarber,
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