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luna mcht ganz misstrauend (Nöhrichs Wehmut über dieses huttenschc Heiden- thrim beleuchtct Str. mit einem hübschen biographischen Schlaglichtchen)-, er gedenke bei einem Arzt <es war der Pfarrer Schncgg auf Ufnau) 3 Meilen von Zürich sich einige Tage in Stille aufzuhalten. Er blieb da bekanntlich länger, aber den Frieden wollte ihm Erasmus nicht gönnen: dieser hatte am itt. Aug. von Basel aus an deii Rath zu Zürich einen denuntiatorischen Brief gegen H. geschrieben, den man ohne Uebertreibung eine Schcmdsäule nennen kann, die der Holländer sich gesetzt hat. H. klagt von Nfnau aus (15. Aug.) in einem Brief au denselben Nath, daß man ihm warnungsweise von Basel aus berichte, wie Erasmus eine Schrift an den Nath verfaßt habe, dann er ihn, H., fast unfreundlich, rühre, auch Ungunst und Widerwillen gegen ihn zu erwecken unterstehe, das er sicherlich nicht verdient habe, und bittet ihm die Gelegenheit zn seiner Rechtfertigung nicht abzuschneiden. Dieser milde, vom edelsten Sclbstbewustsein getragene Brief ist das letzte litterarische Documcnt, das uns von H. übrig ist: er starb 14 Tage darauf. Ueber seinen Todestag schwanken die Angaben zwischen 29. Aug. uud l. Sept.: Stolzcns von Str. gebilligtes Argument für den 2». Aug., welchen Erasmns nennt, geht von der Voraussetzung aus, diesem hätten die vier Tage als Hs. Stcrbezeit berichtet vorgelegen, unter denen er sich den ihm bequemsten hätte auswählen tonnen, was nicht unerasmisch wäre, wäre nur jenes nicht in sich unwahrscheinlich. Nebrigens halte auch ich des Erasmus Angabe für die wahrscheinlichere: der 31. Aug. oder i. Sept. konnte der Tag, an dem die Berichterstatter Hs. Tod erfuhren, oder des letztren Begräbnisstag sein, der 31. Aug. auch aus dem Bericht, H. sei Ende Augusts gestorben, entstanden sein, während der 2ö. Aug. eine derartige Erklärungeu ausschließende Zeitbestimmung ist. Aus Hs. Nachlaß erschien 152!>. das Gespräch Arminins, dessen Entstehung zweifelsohne noch dem I. 1520. angehört, und welches füglich den 1521. erschienenen «lürlogi nvvi hätte zugefügt werden können. Eine Sentenzen- und Phraseu-Sammlung aus Sallnst uud Floruö und ein Wortregister zu erstrem seien hier nur der Vollständigkeit wegen erwähnt.
Welchen Eindruck Hs. Tod aus seine Zeitgenvßen uud zunächst seine ehemaligen Freunde übte, und welche Ausgänge diese dann hatten, führt uns das letzte Kap. in einer Reihe verschiedenartig ausgeführter, durchaus schön und wahr gezeichneter kleiner Lebensbilder, welche sich um den Schatten des verstorbenen Helden zu einer Gruppe von Männergestalten, deren jede bedeutsam, manche heroisch groß ist, verbinden. Daß Erotns den Schluß bildet, wie er beim ersten Auftreten unseres Telemachos als junger Mcutor zuerst an seiner Seite gestanden hatte, ist biographische Konsequenz! aber wie er ihn bei Str. bildet, .zeugt von künstlerischem Talent unsres Biographen, wie es wenigen verliehen wird. Crotus hatte, zur römischen Kirche zurückgetreten,