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läufig als das Reden und Schreiben überhaupt: eine solche war es. daß und wie er Hs. Besuch ablehnte; sie gab die äußere Veranlaßung zu dem Streite, dessen Ende dieser nicht erlebte, den H., was auch bezeichnend ist, mit einer exposwlatio, Herausforderung (zu litterarischer Vertheidigung und moralischer Beßerung) zuerst in die Öffentlichkeit brachte, Erasmus dann mit einem Schwämme, S^onAia, abzuwischen suchte, »vorauf für den beim Erscheinen des Schwammes verstorbenen H, dessen ehemaliger Schützling Otto Brunsels und nachmals Erasmus Albcrus auftraten, für Eursmns Erasmus, der sich dadurch in einen neuen ihm ebenfalls wenig zur Ehre gereichenden Streit mit Heinrich von Eppendorf verwickelte. Dieses alles berichtet unsere Biographie im 10. Kap. gründlich und mit der Anmut, welche eine Darstellung haben mag, worin Erasmus nicht als Litterator, sondern nach seinem Verhalten im und zum Leben, eine Hauptfigur ist. Von diesen, Erasmus wende ich mich gern ab, Hs. Grabe zu. Als H. am l'>. Jan. 1523. von Basel sich entfernen muste. weil ihm der Rath der Stadt, worin man damals noch die Wirkungen der eindringenden Reformation abzuhalten hoffte, den Aufenthalt nicht ferner gestattete, flüchtete er nach Mülhausen. wo die Wogen der Reformation ebenfalls hoch giengen. Hier erfuhr H. Sickingcns Ende (7. Mai 1523.); wie er das getragen, können wir daraus entnehmen, daß er eine Schrift m t^rim- no8, „d. h. ohne Zweifel gegen die verbündeten Fürsten, die seinen Freund S. vernichtet", verfaßte: sie ist uns nicht erhalten: Str. macht wahrscheinlich, daß Eoban den Auftrag sie herauszugeben nnvollzogen gelaßen habe, um es nicht mit dem Landgrafen von Hessen zu verderben, in dessen Dienst er auch bald darnach als Marburger Professor eintrat: ich hege noch immer einige Hoffnung, daß sie dereinst aus irgend einem schweizerischen oder elsaßischcn Winkel ans Licht kommen werde. Wie muß Hs. Leuchte noch einmal auf. gelodert sein, bevor der Todesgenius sie am Fuße des Etzel in das Eiland stieß, wo seine Wunden Heilung fanden, andere als er gehofft! Auch aus Mülhausen trieben H. die kirchlichen Parteiungen hinweg: er muste Sicherheit und Pflege suchen, die er sammt dem Verkehr mit Geistigebenbürtigen bei dem ritterlichen Reformator in Zürich fand, Zwingli war kein Erasmus. In Todeswehmut schreibt H. (am 21. Juli) von Zürich aus noch einmal an seinen Eoban, erkundigt sich nach seinem Crotus, beklagt des Erasmus Treulosigkeit, und bittet unter Grüßen an die thüringischen Freunde um brieflichen Zuspruch unter Zwinglis Adresse, oder der Oekolampads in Basel. Ende Juli schon giebt er an Zwingli, es scheint schon auf der Rückreise zu demselben, Nachricht, daß ihm das Pfäfferser Bad nichts helfe, wie unfreundlich das Wetter, wie freundlich dagegen der Abt (Rußingcr) ihn dort behandelt habe, und bittet ihm sein Absteigequartier in Zürich bereit zu machen, von wo aus (?) er am 1. Aug. nach Basel an Prugner schreibt, noch der For-