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Robert Schumann.
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Schlciermacher hervorgerufene Vertiefung des Christenthums. Eilers erinnert daran, daß selbst Claus Harms, spater der Vorfechter der lutherischen Or­thodoxie, damals noch lehrte:Der heilige Geist ist gebunden an keine Zeit, an kein-Geschlecht, an keine Religion, sondern in jeder Religion daS, wodurch sie sich wahr macht, worin ihre Gewalt besteht an den Gemüthern, womit sie der Gläubigen Seelen erfreut, aneinanderzieht und bindet." Ferner:Wir suchen und fragen: Wer ist der Tödtenbe? Wer ist der Schaffende? Wer ist der Erhaltende? Die Gesetze der ewigen Ordnung; wer schrieb sie oben am Himmel, unten auf der Erde jeglichem Wesen vor? Wer ist der über alles? der in allem! Nicht tiefer drang der forschende Verstand, nichts Höheres hat jemals er ausgesprochen, dem auch das Herz willig huldigte, als Natur ist Gott, Gott ist Natur! u. s. w." Später ging freilich der ehemalige Pan- theist, zuerst durch Schleiermacher angeregt, in der kirchlichen Reaction bedeu­tend über sein Vorbild hinaus. Schleiermacher besuchte unsern Gymnasial- direclor einmal in Kreutznach, und sagte zu ihm:Was Ihr Ministerium be­triff!, so ist daö bald abgemacht, es fängt mit <Mt>- (llhden) an und hört mit />7,M>' (Meden) auf." Zum Schluß des Bandes wirb Eilers veranlaßt, die Nectorstelle, mit welcher er sehr zufrieden war, aufzugeben, und dafür das einflußreiche, aber auch undankbare Amt eines Provinzialschulraths anzunehmen. Seine Weigerung beschwichtigte der neue Oberpräsidem der Nheinprvvinz, v. Nestel, durch die Warnung:Nun dann werden Sie unter die Fuchtel eines Hegelianers kommen, der nicht sanft mit Ihnen, als einem Feinde des Hegelianismus, umgehen wird, und ein solcher ist für den Fall, daß Sie die Stelle nicht'annehmen, bereits designirt. Diesen hat sich der Referent im Mi­nisterium, der, wie Sie wissen, sür das Hegelthum schwärmt, auöersehen; ich aber würde es als , ein großes Unglück sür die Provinz betrachten, wenn unsere Schulen im Geist hegelscher Weltanschauung geleitet würden. Wir brauchen einen Man», der die praktischen Gesichtspunkte im Auge behält." In der Hoffnung, in den späteren Lieferungen noch manche interessante Enthüllungen zu erhalten, nehmen wir für heute von dem Verfasser Abschied.

I. S.

Robert Schumann.

Eine Biographie vv» Joseph von Wasiclewski. Dresden, Kunze.

Diejenigen Leser, welche unsere Zeitschrift mit einer gewissen Aufmerksam­keit verfolgt haben, werden sich vielleicht noch einer ausführlichen Abhandlung über Schumann erinnern, welche wir im 3. Quartal 18li0, S. i>«9 und