Beitrag 
Goethe als Theaterdirector : 2. Ifflands Gastspiele.
Seite
192
Einzelbild herunterladen
 

193

Ankunft sich mit Billets zu versehen haben, weil nur eine bestimmte Anzahl Personen in das Schauspielhaus Eingang findet."

Goethe gab während Jfflands Anwesenheit, am 26. 26. 27. 28. 30. April, 1. 2. und 3. Mai Frühstücke, denen Jffland mit Frau und 20 30 andern Per­sonen beiwohnte. Die Kosten dieses Gastspiels Jfflands betrugen 316 Thlr. 16 Gr. oder S0 Carolin zur Bestreitung de,r Reisekosten von Berlin nach Weimar und zurück, wie auch sür eine oder andere Schreiberei.

Ein Bürgerhaus vor sechshundert Znhren.

Paris im dreizehnten Jahrhundert von Anton Springer. Mit einem Plan. Leipzig, S. Hirzel.

Das angezeigte Werk ist die graziöse und seine Arbeit eines deutschen Gelehrten. Der Versasser geht von der Ueberzeugung aus, daß Paris schon im Mittelaltcr, vielleicht in noch höherm Grade als jetzt, die einflußreichste Culturstätte des europäischen Continents gewesen sei. Nachdem er auf die Einwirkungen, welche sie aus Deutschland ausgeübt, aufmerksam gemacht hat, entrollt er vor den Augen des Lesers ein Bild der alten Weltstadt in jener gewaltigen Zeit, wo die Kraft des BürgerthumS zuerst ansing, aus das Leben der Völker entscheidenden Einfluß zu gewinnen. Er zeichnet mit sicherer Hand die topographischen Umrisse des alten Paris, schildert das Aussehn seiner Straßen und Häuser, das Treiben des Marktes und der Universität, das Wesen der Zünfte, die Physiognomie deö Handels, Volksfeste, sittliches, wissen­schaftliches Leben und Künste, Ein reicher Apparat von Belegen und erklä­renden Bemerkungen, so wie ein Plan der alten Swdt sind angefügt. . Vor­zugsweise hübsch ist die Lebendigkeit der Schilderung, es ist kaum möglich, daß ein modemer Tourist unterhaltender die Zustände des jetzigen Paris be­schreiben kann. Die große Mühe und der unendliche Fleiß, mit welchem die einzelnen Züge aus den Gesetzen der Könige, den Cartularien der Kirche, aus Steuerrollcn, Zunftregeln, Marktordnungen, Chroniken, Reimgedichten, Jnventaren zusammengetragen sind,' bemerkt der Leser kaum. Wie ein guteS Mosaikbild ist das Ganze mit feinem Gefühl auch für daö Wirksame, und Schöne in der Erzählung zusammengefügt. Wenn etwas zu wünschen übrig bleibt, so ist es das Weiterführen der Schilderung auch auf die folgenden Jahrhunderte bis zum Eintritt der neuen Zeit. Jedenfalls ist der deutsche Versasser ebensogut Vazu befähigt, eine Geschichte von Paris zu schreiben, alS einer der jetzt lebenden französischen Historiker; schwerlich wird ein Franzose