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Parthenogenesis in der Natur.
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schaffen. Als letzterer in ungünstiger Jahreszeit, nämlich gegen Ende August, Drohnencier verlangte, ließ Berlepsch Drohnenweben einhängen und den Stock stark mit Honig füttern; darauf ließ sich die Königin wirklich herbei, Drohnen­eier abzulegen.

Wir hoffen, daß sich durch unsere Anzeige recht viele Leser veranlaßt fühlen werden, das siebvldsche Buch selbst zur Hand zu nehmen. Sie werden darin nicht allein eine Menge interessante Details über die Bienen, sondern auch analoge Entdeckungen über andere Insekten und überdies allgemeine Ueber­blicke und Hindeutungen finden.

Mozarts Leben von Otto Zahn.

W.A.Mozart. Von Otto Iahn. Zweiter Theil. Mit dem Bildniß Leopold Mozarts in Kupferstich und zwei Facsimiles von W. A. Mozarts Handschrift. Leipzig, Breitkvvf und Härtet.

Vor einigen Wochen wurde von diesem Werk eine Probe mitgetheilt, die Darstellung der gluckschen Reformen in der Musik. Wir gaben sie als einen Beleg dafür, wie der Verfasser den schwierigsten Theil seiner Aufgabe behandelt: die Feststellung der Bedeutung, welche Mozart innerhalb der Kunst­geschichte einnimmt.

Die unendlichen Schwierigkeiten, die sich einer streng wissenschaftlichen Darstellung der Geschichte der Musik in den Weg stellen, kann am wenigsten derjenige ermessen, der gewohnt ist, den Gegenstand auf subjective Weise, durch die Beschreibung der Empfindungen, die er erregt, darzustellen; und damit begnügen sich die Meisten, die sich seit Hoffmann mit musikalischer Kritik be­schäftigen. Sie suchen sich die Stimmungen, die bei der Anhörung eines Musikstücks in ihnen rege werden, bis ins Detail klar zu machen und stellen diese nun in einer mehr oder minder poetischen Form dem Leser dar. Wenn wir auch keineswegs der Ansicht Hanslickö sind, daß die Musik mit Gefühlen gar nichts zu thun habe, oder wenigstens nicht mehr, als die übrigen Künste, so glauben wir doch nicht, daß durch diese poetische Paraphrase viel gewonnen ist. Von den gewöhnlichen Dilettanten, die in diesem Fache arbeiten, wollen wir ganz schweigen. Aber als ein auffallendes Beispiel, wie wenig durch ein solches Verfahren auch der geistvollste Mann das musikalische Verständniß för­dert, heben wir die musikalischen Aufsätze von Franz Liszt hervor. Hier ha-

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