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Die Holstein-Lauenburgischen Transitzölle.
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Schwierigkeiten mache, die auswärtigen Mächte aber sind dieser unwahren Versicherungen endlich überdrüssig geworden und haben reciross o5 Krisvanoes gefordert, die ungerechten Bedingungen des Verkehrs durch Dänemark werden aufhören, wenn es auch schlimm ist, daß man in Kopenhagen dafür noch eine Entschädigung einkassirt.

Ludwig vvll Holberg.

Wie die politische Geschichte des vorigen Jahrhunderts außerordentliche Kämpfe und Anstrengungen aufzuweisen hat, bevor sie daS ihr vorgesteckte große Ziel erreicht hat, so bietet auch die Literaturgeschichte eine Reihe der außerordentlichsten Bestrebungen dar, um das Feld für die sich entwickelnde Blüte zu bereiten. Gilt dies von der Literatur der ersten Völker Europas überhaupt, so gilt es doch am meisten von der deutschen. Denn schon war überall in langsamer, stetiger Entwicklung die Straße geebnet, und nur in Deutschland bedürfte es noch der groben Vorarbeit.

Das Ringen und die Anstrengung jener Zeit ist aber deshalb nicht geringer zu schätzen, weil sie nicht gleichbedeutende Früchte, wie die folgende Periode brachte. Der dreißigjährige Krieg hatte die Hoffnungen einer nationalen deutschen Literaturentwicklung von Grund aus vernichtet und es galt daher jetzt neue Stützen und Anregungen zu finden, die sich der Natur der Sache nach nur in den Erzeugnissen der schon weiter vorgeschrittenen Nachbarn dar­bieten konnten. So ward unsre Literatur ein Erzengniß fremden Einflusses, und am meiste» gilt dies von der Bühne und der sich an dieselbe knüpfenden dramatischen Thätigkeit. Hier herrschten Franzosen und Engländer mit wech­selndem Einfluß, und wenn auch in der Folge durch Lessing, Schiller und, Goethe das höhere Schauspiel ziemlich selbststsindig ward, so hat doch dgs Lustspiel dieses Ziel bis heute noch uicht erreicht.

Will man deshalb die Geschichte des deutschen Lustspiels kennen, muß man zuerst die Komödien der Nachbarländer studiren. Als Beitrag dazu wollen die folgenden Zeilen versuchen, auf einen Mann aufmerksam zu machen, der, obwvl kein Engländer und kein Franzose, dennoch von sehr bedeutendem Ge­wicht für die Entwicklung des deutschen Lustspiels geworden ist, auf Holberg.

Dieser interessante Mann veröffentlichte in den Jahren -17371743 seine Lebensbeschreibung in Form von drei große» lateinischen Briefen, worin er sehr ausführlich die Schicksale seines Lebens,, seine Ansichten und Principien darlegte. Doch sollte man kaum glauben, paß hinter der trocknen, hauö- backnen Philisterhafligkeit, die sich hier überall kund thut, der Schalk verborgen