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Zur Naturgeschichte des Volks.
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umsetzen, das den Schiffern zu einem erfrischenden Trank dienen wird. Die neuen Schöpfungen, zu welchen sich dann die Natur erheben wird, werden zu­erst in diesem umgewandelten Meerwasser beginnen, in welchem alle die ge­fährlichen Seeungethüme, wie der Hai, das Krokodil, das Flußpferd, entweder auösterben oder sich Gegenarten erzeugen werden, die nur dem Menschen nütz­lich sein wollen."

Politische Ferienbetrachtungen.

Welche Zeitung man auch immer aufschlägt, man merkt ihr das drückende Gefühl einer politischen Windstille an, die in ihrer Art für den Journalisten ebenso unbequem ist, als die Windstille auf dem Meer für den Seefahrer. Eine kleine Hoffnung ging in Saragossa auf, aber auch diese hat sich schnell zerschlagen, und wenn nicht Giftmischer und anderes Gesinde! die Welt von Zeit zu Zeit daran erinnerten, daß noch nicht alles in Ordnung ist, so wüßten die Zeitungen gar nicht mehr, was sie ihren Lesern erzählen sollten. Mit einem wahren Behagen hat man sich daher der großen Heidelberger Katastrophe bemächtigt, und die Idee des Bnrschenthums ist dadurch plötzlich wieder zu einer Wichtigkeit gekommen , wie es nur zu den Zeiten der Demagogenverfol­gungen der Fall war.

Was uns bei dieser Angelegenheit am meisten verwundert hat, sind die ausführlichen NechtfertigungSschriften des akademischen Senats, die mit einer Schnelligkeit aufeinander folgen, wie die Noten zur Zeit der bregenzer Wirren. Nicht daß wir gegen den Inhalt derselben das Geringste einzuwenden hätten, im Gegentheil, die Sache scheint uns so einleuchtend zu sein, daß wir nur das Eine nicht begreifen können, was die akademischen Behörden veranlassen kann, so viel Worte zu machen.

Vor 18i8 betrachtete man die studentischen Verbindungen, Landsmann­schaften wie Burschenschaften, als etwas, das eigentlich nicht sein sollte, daS man aber stillschweigend ignorirte, weil es zu unwichtig war, um das ernsthafte Einschreiten einer Behörde zu motiviren;, ja man nahm sogar jedem neu ein­tretenden Studenten das Ehrenwort ab, in keine derartige Verbindung zu treten, obgleich man mit Bestimmtheit wußte, daß ein Drittel derselben das ' Ehrenwort brechen würde. Die Aufhebung dieser unsittlichen Form ist ganz in der Ordnung, aber die sonstigen Veränderungen in der Auffassung des Studentenlebenö sind von der Art, daß sie uns außer Fassung setzen.

Der akademische Senat zu Heidelberg verwahrt sich zwar dagegen, den Seniorenconvent als eine gleich berechtigte Behörde, den Corpscomment als