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nämlich beobachtet, daß, sobald das Licht im Begriff ist, zu verlöschen, der Rauch niedergeht. — Beiläufig gesagt, hat diese Art von Auction noch vor nicht langer Zeit auf der Insel Zante stattgefunden, ist also dort vermuthlich noch in Gebrauch. Als die' Reliefs von Phigalia daselbst zum Verkauf standen, erfolgte der Zuschlag auf das Gebot, welches das höchste war, als die Kerze ausging, die während der Auction gebrannt hatte.
Die Liebhaberei für Auctionen, die unter Anna zur Manie ausartete, begann in dieser Periode. Fortwährend werden Bücher und Gemälde auf diese Art zum Verkauf angekündigt. Es war etwas von der Aufregung des Spiels darin, was dem Geschmack der Restaurationsperlode zusagte. Uebrigens aber erscheinen bis zur Revolution die Anzeigen immer nur noch zu dreien und vieren, höchstens ein Dutzend in einem Blatt und verrathen immer noch nicht, daß sie aus einer großen Handelsstadt hervorgegangen sind. Hin und wieder sucht ein Capital Placirung, aber viel häufiger sind es Bruchbänder und Zahnpulver, die empfohlen werden, manchmal ist auch eine Wohnung eines noble- man in der Stadt zu vermiethen. Folgende Anzeige gibt ein Beispiel von der seltsamen Art, in der damals Feuerversicherungen geleitet wurden. „Da am 24. des letzten Monats ein Brand stattgefunden hat, durch -den mehre Häuser der freundschaftlichen Gesellschaft in Asche gelegt sind, zu dem Werth von 963 Pfund, so wird hierdurch allen Mitgliedern besagter Gesellschaft bekannt gemacht, daß sie ersucht werden, in dem Bureau Faulcon Court in Fleet Street ihren rcspectiven Antheil von besagtem Verlust einzuzahlen, welcher sich auf fünf Schilling und einen Penny für jede hundert versicherte Pfund beläuft, und zwar vor dem -12. August. London 6. Juli -1683." Daneben wiederholen sich die alten Erkundigungen nach gestohlenen Hunden und Pferden. Der „Puff" war noch nicht erfunden.
Mit der Revolution brach für das ganze nationale Leben eine Morgenröthe an. Das Land athmete wieder frei, der Volksgeist fing an, sich aufs kräftigste zu regen. Unternehmungen aller Art traten ins Leben und warfen ihre Schattenbilder aus die Spalten der Blätter, die jetzt in Format und an Zahl reißend zunahmen; in den nächsten vier Jahren nach der Revolution wurden 26 begründet.. Unzählige Pamphlets gaben in allen Formen dem Jubel über den Triumph der Freiheit Ausdruck und der derbe Humor, der bis jetzt unterdrückt worden war, machte sich nach Herzenslust Luft^ Unter den „Orangekarten", welche die-letzte Regierung und die Erpedition Wilhelms von Oranien darstellen, finden sich alle Hauptscenen dieser denkwürdigen Zeit verewigt, von „Mylord Jeferies, wie er im Westen die Protestanten sängt" und „Ein Jesuit, wie cr gegen unsre Bibel predigt", bis zu dem „Uebergang der Armee zu dem Prinzen von Orange" und den „Porträts unsers gnädigen Königs Wilhelm und Königin Mary".